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Studie bestätigt Forschungsprämie Forschungspolitik: Mittelstand stärker in den Fokus rücken

Geschrieben am 21-12-2006

Berlin (ots) - Die staatliche Forschungsförderung erreicht
zahlreiche mittelständische Unternehmen nicht. Das belegt eine von
der Stiftung Industrieforschung und dem Bundesverband der Deutschen
Industrie (BDI) in Auftrag gegebene Untersuchung. Nach Ansicht beider
Organisationen braucht der Mittelstand eine Forschungspolitik, die
noch stärker als bisher auf die innovative Vielfalt kleiner und
mittlerer Firmen setzt und damit deutlich mehr Unternehmen zum
Einstieg in eine eigene Forschung und Entwicklung verhilft.

Ein zwiespältiges Bild der öffentlichen Forschungsförderung zeigt
die von der Stiftung Industrieforschung gemeinsam mit dem
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Auftrag gegebene
Studie "Forschungsförderung in Deutschland - Stimmen Angebots- und
Nachfragebedingungen für den Mittelstand?" Für das Gutachten hat die
dem Institut der Deutschen Wirtschaft angegliederte IW Consult GmbH
in Köln mehr als 3.000 Unternehmer befragt und in einer Reihe
persönlicher Interviews mit Industrie-Experten die
Befragungsergebnisse vertieft.

Einerseits stärkt Forschungsförderung den Innovationsstandort
Deutschland. Jeder Euro Förderung - so fanden die IW-Forscher heraus
- gibt die Initialzündung für weitere 71 Cent private
Forschungsausgaben der Unternehmen. Geförderte Unternehmen wenden
damit deutlich mehr eigene Mittel für Forschung und Entwicklung auf
und forschen sehr viel kontinuierlicher als Firmen, die ohne
Fördermittel bleiben. Darüber hinaus pflegen geförderte Unternehmen
einen intensiveren Austausch mit der Wissenschaft - und können auf
diese Weise innovative Ideen aufgreifen, die in Hochschulen oder
anderen Forschungseinrichtungen entstanden sind. All diese Faktoren
sind Treiber für den unternehmerischen Erfolg: Rund 80 Prozent der
geförderten Unternehmen konnten ihre Wettbewerbsfähigkeit spürbar
verbessern. "Forschungsförderung lohnt sich, denn sie ist ein Motor
für erfolgreiche Innovationen", so Wolfgang Lerch, Vorstand der
Stiftung Industrieforschung.

Auf der anderen Seite erreicht die derzeitige Forschungsförderung
oftmals nicht den Mittelstand. Nur etwa jedes vierte mittelständische
Unternehmen hat sich in den letzten fünf Jahren überhaupt mit der
Möglichkeit einer Förderung von Forschung und Entwicklung
beschäftigt. Und nur 13 Prozent aller kleinen und mittleren Firmen
haben in den letzten drei Jahren einen Förderantrag gestellt. Der
hohe Bearbeitungsaufwand und die Unübersichtlichkeit der zahlreichen
Förderprogramme schrecken Unternehmen davon ab, Anträge zu stellen.
Deswegen ist die Forschungsprämie so wichtig, die von der
Bundesregierung zum 1. Januar 2007 eingeführt wird. Die Prämie in
Höhe von 25 Prozent des Auftragswertes erhalten Hochschulen und
andere Wissenschaftseinrichtungen, die für Unternehmen bis 1 000
Mitarbeitern forschen. In der Forschungsprämie, die ein Baustein der
Hightech-Strategie der Bundesregierung ist, sieht Carsten Kreklau,
Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung einen wichtigen Schritt in die
richtige Richtung. "Wir plädieren dafür, dieses Instrument durch eine
unbürokratische Handhabung so attraktiv wie möglich zu machen. Auf zu
starke Einschränkungen beim Kreis der antragsberechtigten Institute
solle ebenso verzichtet werden wie auf allzu detaillierte Regelungen
bei der Berechnung von Auftragskosten oder der Verwendung von
Prämienmitteln im Forschungsinstitut. Die Ministerien sollten der
Versuchung widerstehen, ein einfach konzipiertes Förderinstrument zu
verkomplizieren und zu bürokratisieren", forderte Kreklau.

Es sei gut, wenn ein beträchtlicher Anteil der staatlichen
Forschungsförderung von Bund und Ländern über dieses Instrument an
die richtige Adresse käme, durchaus zu Lasten der direkten Förderung
der Hochschulen aus der Bundes- oder Landeskasse, der so genannten
institutionellen Förderung. Denn deren Gewicht habe inzwischen allzu
deutlich zugenommen: von rund 20 Prozent in den 1990er Jahren auf
derzeit ca. 30 Prozent der Förderausgaben des Bundes. Das diene weder
dem Wettbewerb noch der Innovation. Und das Gutachten stelle heraus,
die Forschungsprämie wirke umso besser, je knapper die
institutionelle Förderung ausfalle.

Informationen zur Stiftung Industrieforschung: Die Stiftung
Industrieforschung fördert in den Bereichen Betriebswirtschaft,
Organisation und Technik gezielt Forschungsprojekte, Initiativen und
praxisnahe Veranstaltun¬gen, die für mittelständische Firmen von
Nutzen sind.
Die Stiftung ist 1974 aus dem Vermögen der Deutschen Industriebank
hervorgegangen und gemäß dem "Gesetz über die Verwendung des
Vermögens der Deutschen Industriebank" am Grundkapital der IKB
Deutsche Industrie¬bank beteiligt. Die Fördermittel stammen aus der
Dividende.
Anprechpartner: Dr. Wolfgang Lerch, Vorstand der Stiftung
Industrieforschung
Geschäftsstelle: Lindenallee 39a, 50968 Köln, Telefon 0221-9370270,
Telefax 0221-343807
E-Mail: w.lerch@stiftung-industrieforschung.de:
www.stiftung-industrieforschung.de

Informationen zum Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI): Der
Bundesverband der Deutschen Indust¬rie (BDI) ist die
Spitzenorganisation von 36 Branchenverbänden und Verbandsgruppen. Er
vertritt mehr als 100.000 Unternehmen und über 8 Mio. Beschäftigte.
Als Interessenvertretung der Industrie trägt der BDI bei seinen
Mitgliedern zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bei. Er
bietet Informationen für alle Bereiche der Wirtschaftspolitik an. Der
BDI unterstützt so die Unternehmen im intensiven Wettbewerb, den die
Globalisie¬rung mit sich bringt.
Ansprechpartner: Dr. Carsten Kreklau, Mitglied der
Hauptgeschäftsführung, Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI),
Breite Straße 29, 10178 Berlin,
Telefon: (030) 2028-1410, Email: c.kreklau@bdi-online.de; Internet:
www.bdi-online.de

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6570
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6570.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Information
Breite Strasse 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi-online.de
Internet: http://www.bdi-online.de


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