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Krankenkassen-Chef Kailuweit im "ZDF-Mittagsmagazin": Verfehlte Politik Grund für Beitragssteigerungen

Geschrieben am 21-12-2006


Mainz (ots) - Die Beitragssteigerungen bei den gesetzlichen
Krankenkassen im nächsten Jahr resultieren nach Ansicht des
Vorstandsvorsitzenden der Kaufmännischen Krankenkasse, Ingo
Kailuweit, aus der "verfehlten Politik": "Zum einem haben wir im
nächsten Jahr eine Kürzung der versicherungsfremden Leistungen um 1,7
Milliarden Euro und die Mehrwertsteuererhöhung schlägt mit 1,3
Milliarden Euro zu Buche", sagte Kailuweit im "ZDF-Mittagsmagazin" am
Donnerstag, 21. Dezember 2006.

Die Gesundheitsreform nehme nur die Einnahmenseite ins Auge und
berücksichtige in keiner Weise die Ausgabenseite. "Das führt dann
natürlich zu diesen Ergebnissen", erläuterte Kailuweit. Den
steigenden Ausgaben im stationären Bereich stünden vergleichsweise
geringere Einnahmen gegenüber. Das habe auch schon das
Bundesversicherungsamt festgestellt, insofern "verwundert mich jetzt
die Aufregung im Bundesgesundheitsministerium", sagte Kailuweit.

Auch wenn es weitere Änderungen an der Reform gebe, der Wunsch der
Krankenkassen bleibe der gleiche: "eine Gesundheitsreform, die die
Ausgabendynamik stoppt". In der jetzigen Reform sei davon so gut wie
nichts enthalten. "Die Belastungen, die insgesamt für die
Versicherten entstehen, werden immer größer. Deshalb auch unsere
Verärgerung." Auch der Bundesrat fordere noch mehr Belastungen.
"Irgendwann müssen wir zu dem Ergebnis kommen, die Versicherten vor
der Politik zu schützen", bilanzierte Kailuweit.

Im System seien jedoch noch Potenziale. "Wir wissen, dass wir zuviel
Geld ausgeben", sagte Kailuweit. "Wir können durchaus Reduzierungen
erreichen, wenn man etwa im stationären und ambulanten Bereich
bereit ist, Qualitätsprüfungen einzuführen, leistungsorientiert
bezahlt und nicht ausschließlich nach den Tätigkeiten, die man getan
hat."

Originaltext: ZDF
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