(Registrieren)

Beschluss: Einmalkatheterismus als verordnungsfähige Leistung der häuslichen Krankenpflege

Geschrieben am 22-12-2006

Berlin (ots) -


Gemeinsamer Bundesausschuss erweitert Leistungskatalog und
beabsichtigt weitere Änderungen

Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat die Richtlinie häusliche
Krankenpflege um den intermittierenden transurethralen
Einmalkatheterismus erweitert. Ärzte können diese Leistung, die durch
Pflegedienste erbracht wird, künftig Patienten mit
Harnblasenentleerungsstörungen verordnen. Dazu Bernd Tews,
Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa):

"Endlich! Bereits mit Einführung der Richtlinie häusliche
Krankenpflege haben wir auf diesen Mangel hingewiesen. Jetzt, nach
sechs Jahren und diversen Gerichsturteilen, hat der Gemeinsame
Bundesausschuss aufgrund erheblichen Drucks gehandelt. Es ist
bedauerlich, dass vielen Patienten diese Leistung solange
vorenthalten wurde."

Die vom GBA beschlossene Änderung muss noch durch das
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) genehmigt werden. Nach Ansicht
des bpa sollte das BMG den Beschluss genau prüfen. Der bpa hatte in
seiner Stellungnahme zum Einmalkatheterismus darauf hingewiesen, dass
durch die vom GBA ursprünglich beabsichtigten Indikatoren bei
Querschnittsgelähmten mit Spastiken in den unteren Extremitäten eine
Verordnung nicht möglich ist.

Der GBA hat außerdem beschlossen, eine so genannte
"Öffnungsklausel" in die Richtlinie häusliche Krankenpflege
aufzunehmen. Damit sollen auch Leistungen verordnungsfähig werden,
die nicht ausdrücklich in der Richtlinie aufgeführt sind.

"Die geplante Einfügung einer Öffnungsklausel zeigt vor allen
Dingen eines: Die Richtlinie ist nicht praxisgerecht, sie greift in
die Therapiefreiheit des Arztes ein und schränkt die Rechte der
Patienten in erheblichem Maße ein. Die Öffnungsklausel ist zwar ein
Schritt in die richtige Richtung, ändert allerdings nichts an einem
systematischen Problem: Die Pflegedienste, die die Leistungen
erbringen, und ihre Verbände sind bei der Erstellung der Richtlinien
nicht ausreichend beteiligt. Wir fordern daher eine qualifizierte
Beteiligung im GBA. Die aktuelle Gesundheitsreform bietet dazu die
beste Möglichkeit. Wer Leistungseinschränkungen künftig verhindern
will, muss für eine qualifizierte Beteiligung der Pflege im GBA
eintreten", so Bernd Tews abschließend.

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17920
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Für Rückfragen:
Herbert Mauel, Bernd Tews, 030 / 30 87 88 60.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

46363

weitere Artikel:
  • Offener Brief: Freie Ärzteschaft fordert die Bundeskanzlerin auf, Ministerin Schmidt zu entlassen Erkrath (ots) - "Entlassen Sie Frau Schmidt umgehend aus ihrem Ministeramt", fordert der Verband "Freie Ärzteschaft" von Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem offenen Brief: "An dem inzwischen völligen Verlust allen Vertrauens in die Politik dieses Ressorts haben die Arbeit und das Verhalten der amtierenden Ministerin Ulla Schmidt maßgeblichen Anteil" heißt es in dem Schreiben weiter. Noch bei der letzten Reform habe Schmidt einen Beitragssatz von unter 13 Prozent versprochen - heute liege dieser bald bei 15 Prozent und belaste die mehr...

  • Der Tagesspiegel: CDU-Familienpolitikerin Elisabeth Winkelmeier-Becker: "Wir brauchen eine Familienkasse" Berlin (ots) - Familienpolitik dürfe "nicht nur als Sozialpolitik für besonders Bedürftige gesehen werden", sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Familienrichterin Elisabeth Winkelmeier-Becker dem Berliner "Tagesspiegel". Winkelmeier-Becker leitet die Arbeitsgruppe der Unionsfraktion zur Familienpolitik. Kinder unterschiedlicher sozialer Herkunft dürften nicht weiter "gegeneinander ausgespielt werden", sagte sie. Winkelmeier-Becker fordert die Einrichtung einer Familienkasse, die alle Leistungen für Kinder und Familien mehr...

  • Der Tagesspiegel: Drogenbeauftragte der Bundesregierung zu Rauchverboten: "Mit freiwilligen Lösungen kann ein Schutz vor Passivrauchen nicht erreicht werden." Berlin (ots) - Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hat die Bundesländer aufgefordert, sich zügig über gesetzliche Rauchverbote auch in der Gastronomie zu verständigen. "Wenn die Länder den Nichtraucherschutz auf die lange Bank schieben, dann muss die Bundesregierung aktiv werden. Mit freiwilligen Lösungen kann ein Schutz vor Passivrauchen nicht erreicht werden", sagte Bätzing dem Tagesspiegel (Samstag-Ausgabe). "Ein gangbarer Weg wäre, dass der Bund über den Arbeitsschutz Rauchverbote in der Gastronomie durchsetzt. mehr...

  • Grünenthal stark an Gesetz über neue Arzneimittelagentur D.A.M.A. beteiligt / Agentur soll Position im internationalen Wettbewerb verbessern Aachen (ots) - Das Bundeskabinett verabschiedete am 20. Dezember 2006 einen Gesetzentwurf. Es handelt sich um D.A.M.A., die Abkürzung für Gesetz zur Errichtung einer Deutschen Arzneimittel- und Medizinprodukte-Agentur. Das Aachener Pharmaunternehmen Grünenthal war aktiv in der Task Force zu diesem Gesetz tätig. Das Gesundheitsministerium hat dieses beratene Gremium ins Leben berufen. Es bestand aus fünf deutschen Pharmaunternehmen und Vertretern aus Ministerien. Hierzu erklärt Professor Dr. Eric-Paul Pâques, Geschäftsführer von Grünenthal mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: EKD-Sozialexperte Wagner kritisiert Rüttgers-Vorschlag / Staat an Motivationsproblemen Langzeitarbeitsloser wie Henrico F. mitschuldig Berlin / Saarbrücken (ots) - Der Sozialexperte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gert G. Wagner, hat den Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers für eine längere Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes kritisiert. "Solche Vorschläge helfen nur kurzfristig denen, die bereits arbeitslos sind. Als präventives Mittel gegen die Langzeitarbeitslosigkeit sind sie kontraproduktiv", sagte Wagner der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Wagner leitet die Kammer für Soziale Ordnung der EKD und ist Verfasser mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht