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Rheinische Post: Amerikas Ansehen

Geschrieben am 22-12-2006

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Der Name Haditha wird in die Geschichte eingehen als Synonym für
ein Massaker, das Amerikas Soldaten an Zivilisten im Irak begangen
hatten. Seit gestern stehen die Täter vor Gericht, von denen die
Verteidigung sagt, sie hätten sich so verhalten, wie sie es gelernt
hätten. Doch es ist falsch, Amerikas Soldaten unter den
Generalverdacht zu stellen, eine Killertruppe zu sein. Haditha oder
Folterfälle wie im Bagdader Gefängnis Abu Graib greifen über die
US-Täterschaft hinaus. Sie machen generell klar, was niemals und
nirgendwo hinnehmbar sein darf: Die Aushebelung allen Rechts durch
den Stärkeren. Im Fall Haditha wurde getäuscht, gelogen, und
Nachrichten wurden unterdrückt. Am Ende hat sich die Stärke der
Demokratie gezeigt, weil das Massaker in einer irakischen Stadt trotz
allem aufgedeckt wurde und die Täter nun vor Gericht stehen.
Amerikas Militärs dürfen nicht zur Tagesordnung übergehen. Der
Hauptverantwortliche für das Blutbad war ein 26jähriger
Familienvater. Es war sein erster Kriegeinsatz. Persönliche
Überforderung und Ängste mögen eine Rolle spielen und einiges
erklären. Entschuldigen kann man das Verhalten nicht. Es war zutiefst
unmenschlich.

Originaltext: Rheinische Post
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