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LVZ: Gute Zeichen

Geschrieben am 27-12-2006

Leipzig (ots) - Von Ulrich Langer
Freud und Leid liegen auch zwischen Weihnachten und Neujahr eng
beieinander. Während der Deutsche Industrie- und Handelskammertag 30
000 neue Stellen für 2007 verspricht, dämpft der Einzelhandel die
aufkeimende Hoffnung: 5000 Firmen der Branche droht die Pleite, 1000
mehr als im zu Ende gehenden Jahr. Im Gefolge werden 20 000
Arbeitsplätze mit hinabgerissen. Genauso viele, wie im Handwerk in
den letzten zwölf Monaten verloren gingen. Ein allerorten
einsetzender Jobsegen ist also nicht zu erwarten.
Dennoch: Dass die Industrie das Personal deutlich aufstockt, ist ein
gutes Zeichen. Wenngleich die gesamtwirtschaftliche Gemengelage eine
Vollbeschäftigung ausschließt - die Wende am Arbeitsmarkt, der in den
vergangenen Jahren mit betrüblichen Rekordzahlen "glänzte", ist
zumindest geschafft. Im Durchschnitt rechnen Experten 2006 mit 4,5
Millionen registrierten Job-Suchenden. Ohne das damit verbundene
zigfache Schicksal klein zu reden - immerhin ist eine halbe Million
Menschen weniger betroffen als vor Jahresfrist.
Wichtig an der Botschaft von den 30000 Stellen ist zudem das davon
ausgehende Signal. Der Boden, auf dem das Wachstum steht, verfestigt
sich. Ohne wettbewerbsfähige industrielle Basis ist eine
Volkswirtschaft nicht einmal halb so viel wert. Die neuen Länder
bekamen das nach der Wende schmerzhaft zu spüren, als im Schnitt fast
90 Prozent der Industriearbeitsplätze wegbrachen. Mit
Dienstleistungen allein ist es eben nicht getan. Denn dann gehen dem
Frisör, dem Gastwirt, dem Taxifahrer rasch die Kunden aus, weil sich
kaum einer noch deren Offerten leisten kann. Wenn jetzt die
sächsischen und thüringischen Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes
das überdurchschnittliche Wachstum beider Länder wieder grundlegend
stützen, ist das nicht hoch genug zu schätzen. Selbst die Baubranche
der Bundesrepublik, die seit zehn Jahren im Rückwärtsgang fuhr,
vermochte dies zu stoppen. Auch das ist ein gutes Zeichen, zumal sich
die Aufwärtsentwicklung nach Einschätzung von Fachleuten fortsetzen
wird.
Sicher, mit Unwägbarkeiten muss die Wirtschaft immer rechnen. Noch
mag keiner genau sagen, in welchem Maße die Mehrwertsteuererhöhung
den Aufschwung bremst. Noch weiß niemand, wie sehr sich die
US-Konjunktur abkühlen wird. Noch ist ungewiss, welche Ölpreise
künftig zu zahlen sind. Trotzdem: Die Anzeichen mehren sich, dass die
deutsche Wirtschaft derart robust geworden ist, so manche negativen
Veränderungen auf dem globalen Markt verkraften zu können.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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