Rheinische Post: Kein Märtyrer
Geschrieben am 27-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Der Wunsch von Saddam Hussein, als Märtyrer in die Geschichte Iraks einzugehen, wird seine Sprengkraft für den Staat noch entwickeln. Insofern ist der Wunsch für den Aufbau eines Gemeinwesens gefährlich, das sich zaghaft Richtung mehr Demokratie entwickelt. Saddams Wortwahl ist kalkuliert. Sie soll die Gefolgsleute einen, sie kampfbereit gegen einen Staat machen, der Märtyrer schafft. Das wiederum würde ihn zum Unrechtsstaat stempeln, in dem Willkür herrscht. Saddam Hussein ist aber kein Märtyrer. Er war eine Figur mit absolutistischer Machtfülle, die er auslebte. Er brach Kriege vom Zaun, er ließ töten und er tötete. Er sah sich als Verkörperung des Gesetzes. Wer dafür zur Rechenschaft gezogen und abgeurteilt wird, ist kein Märtyrer. Doch die Bestätigung des Todesurteils und die erwartete Hinrichtung lassen insofern Zweifel aufkommen, als die Ära Saddam Hussein juristisch längst nicht aufgearbeitet wurde. Und sie ist damit auch noch nicht hinreichend ausgeleuchtet. Genau das wäre für einen Neuanfang nötig. Das Verfahren hat international aus juristischen Gründen Kritik erfahren. War es wirklich fair? Der Eindruck darf nicht entstehen, dass eine Siegerjustiz vorschnell geurteilt hat, um eine Symbolfigur loszuwerden.
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