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ZDF-Magazin "WISO": Elternzeit-Regelung bringt Job in Gefahr / Väter können durch Gesetzeslücke fallen

Geschrieben am 24-03-2006


Mainz (ots) - Eine Lücke im Bundeserziehungsgeldgesetz bringt die
Arbeitsplätze von Vätern in Gefahr, berichtet das
ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO" in der Sendung am Montag, 27. März
2006, 19.25 Uhr. Die Zahl der Kündigungen von Männern, die ihren
Arbeitgeber vor der gesetzlichen Frist über die Elternzeit
informieren, nimmt zu. "Die Kündigungsanträge haben sich bei
Elternzeitnehmern in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt", sagt
Robert Rath von der Berliner Arbeitsschutzbehörde im
ZDF-Wirtschaftsmagazin "WISO".

Väter müssen ihren Arbeitgeber acht Wochen vor Antritt der
Elternzeit informieren. Der gesetzliche Kündigungsschutz während der
Elternzeit beginnt auf den Tag genau mit der Acht-Wochen-Frist.
Beantragt ein Vater die Elternzeit vor dieser Frist, genießt er bis
zum Beginn der Frist keinen Kündigungsschutz. Arbeitgeber können
solche Zwischenzeiten nutzen, um Vätern zu kündigen, wie ein Fall
in "WISO" zeigt. Ein Familienvater hatte seinen Arbeitgeber bereits
zwölf Wochen vor Antritt der Elternzeit informiert. Der Arbeitgeber
kündigte dem Mann. "Der Vater genießt nicht den gleichen
Kündigungsschutz wie die schwangere Mutter. Das ist eine
Diskriminierung. Das Gesetz ist handwerklich sehr schlecht
gemacht", sagt Arbeitsrechtler Bernhard Steinkühler.

Die Fristenregelung steht im Widerspruch zur Familienpolitik der
Bundesregierung, die Väter zur Kinderbetreuung ermutigen will. "Wir
werden die Regelung im Rahmen des Elterngeldgesetzes ändern und dann
den Kündigungsschutz entsprechend verlängern, damit die Gefahr der
Kündigung nicht mehr besteht", verspricht das
Bundesfamilienministerium gegenüber "WISO".

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7840
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