Rheinische Post: DIW-Präsident Zimmermann: Gesundheitsreform ist Schwachpunkt der bishrigen Regierungsarbeit
Geschrieben am 29-12-2006 |
Düsseldorf (ots) - Die Gesundheitsreform ist nach Ansicht des Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus F. Zimmermann, der Schwachpunkt der bisherigen Regierungsarbeit der großen Koalition. "Es ist kein Durchbruch", sagte Zimmermann der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). "Die bisher getroffenen Vereinbarungen lassen nicht erwarten, dass das System auf ein Fundament gestellt wird, das auch in der mittleren oder noch weiteren Zukunft trägt." Immerhin liefen die Vereinbarungen auf einen Kompromiss hinaus, mit dem künftige Reformen nicht verbaut werden, mit denen man das Gesundheitswesen zu einem Markt entwickeln könne. Zimmermann: "Wir sehen das Thema also in der nächsten Legislaturperiode wieder." Als größte Zukunftsaufgabe für den Staat bezeichnete der DIW-Chef Reformen im Bildungssystem. "Die schulische Ausbildung lässt zu wünschen übrig, auch weil viel zu viele Unterrichtsstunden ausfallen. Die Universitäten quellen über, zugleich dünnen die Ingenieurstudiengänge wegen mangelnder Nachfrage aus. Zudem leisten wir uns den Luxus, junge Frauen gut zu qualifizieren und vom Arbeitsmarkt fernzuhalten, weil es an adäquater Kinderbetreuung mangelt." Weiterbildung im Lebenszyklus spiele in Deutschland eine völlig untergeordnete Rolle. "Das sind Themen, bei denen ein langer Atem gefordert ist."
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