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Rheinische Post: Saddam am Ende

Geschrieben am 29-12-2006

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Die Ära Saddam Hussein geht nicht mit seinem Tod zu Ende. Das ist
sie erst, wenn die Taten des einst allmächtigen irakischen Herrschers
aufgearbeitet sind. Doch die juristische und historische Bewältigung
muss man wollen, und man muss die Resultate ertragen und aus ihnen
lernen. Iraks Gesellschaft ist tief gespalten, weil die einstigen
Opfer, die Unterdrückten, Verfolgten und Gepeinigten heute die Macht
haben. Saddams Gefolgsleute befinden sich in Unterzahl, doch ihre
militärisch-terroristische Macht demonstrieren sie täglich bei
Anschlägen.
Der Irak ist in Alarmbereitschaft: Dies erfolgt nicht wegen einer
äußeren Bedrohung, sondern wegen der begründeten Angst vor schweren
inneren Konflikten infolge der Hinrichtung des Ex-Herrschers. Sein
Tod ist nicht abwendbar, weil sich Iraks Justiz als unabhängig
empfindet und ihre Urteile auch umsetzt. Die Angehörigen von Saddams
Opfern wollen seinen Tod. Man mag das Wort Gerechtigkeit bemühen,
doch auch Empfindungen von Vergeltung und Rache spielen eine
dominante Rolle. Saddam ist kein Alleintäter. Er hatte Helfer,
Mitwisser, Mittäter. Es wäre zu einfach, in Saddam Hussein die
Ausgeburt des Bösen zu sehen und den Rest buchstäblich unter den
Teppich des Vergessens zu kehren.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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