(Registrieren)

Jahr 2006: 0,7% mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor

Geschrieben am 02-01-2007


Wiesbaden (ots) - Nach ersten vorläufigen Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes hatten im Durchschnitt des Jahres 2006 fast
39,1 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland, 258 000
Personen oder 0,7% mehr als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2005 war im
Jahresdurchschnitt die Beschäftigung noch um 52 000 Personen oder
0,1% zurückgegangen. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr
2006 wieder in etwa das Niveau des Jahres 2002. Zugleich war der
Anstieg der Erwerbstätigenzahl von 0,7% die stärkste
Beschäftigungszunahme im Vorjahresvergleich seit dem Jahr 2000.

Zur positiven Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Jahr 2006 haben
sowohl die konjunkturelle Belebung als auch das Großereignis der
Fußballweltmeisterschaft in Deutschland beigetragen. Ferner wurde die
Beschäftigung auch im Jahr 2006 - wie bereits in den Jahren zuvor -
durch den Einsatz zahlreicher arbeitsmarktpolitischer Reformprogramme
gefördert. Während im Jahr 2005 überwiegend die Förderung der
Selbstständigkeit von Bedeutung war, zählten im Jahr 2006 im
Vergleich zum Vorjahr die Arbeitsgelegenheiten nach der
Mehraufwandsvariante (sogenannte 1-Euro-Jobs) zu dem zahlenmäßig
bedeutendsten Instrument der Beschäftigung schaffenden Maßnahmen.

Der Anstieg der Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt 2006 wurde
insbesondere durch eine Zunahme der Arbeitnehmer getragen: Ihre Zahl
erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 222 000 Personen (+ 0,6%)
auf knapp 34,7 Millionen Beschäftigte. Damit kam es erstmals seit dem
Jahr 2001 wieder zu einem nennenswerten Anstieg der Arbeitnehmerzahl
im Vorjahresvergleich. Ausschlaggebend hierfür war, dass der über
fünf Jahre anhaltende Rückgang sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigung im Jahr 2006 zu Ende ging und im Vergleich zum Vorjahr
sogar wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden. Daneben hat im
Jahresdurchschnitt 2006 auch die Zahl der Personen mit geringfügiger
Beschäftigung (Minijob) in Haupterwerbstätigkeit zugenommen. Die Zahl
der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger
stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% auf knapp 4,4 Millionen
Personen. Dieser Anstieg fiel allerdings im Jahr 2006 - auch in Folge
des Auslaufens der beiden arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumente
Existenzgründungszuschuss und Überbrückungsgeld - schwächer aus als
in den Jahren zuvor. Beide Instrumente wurden zum 1. August 2006
durch den Gründungszuschuss ersetzt.

Nach Wirtschaftsbereichen entwickelte sich im Jahresdurchschnitt
2006 die Erwerbstätigkeit - nach wie vor - unterschiedlich: Im
Vergleich zum Vorjahr lag ein Schwerpunkt der gesamtwirtschaftlichen
Beschäftigungszunahme wiederum in den Dienstleistungsbereichen. Hier
stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 1,3%, nach 0,7% im Jahr 2005. Im
Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe waren dagegen im Jahr 2006
Beschäftigungsverluste zu verzeichnen. Allerdings fielen diese mit
einem Rückgang um 1,1% im Vorjahresvergleich wesentlich schwächer aus
als im Jahr 2005 (-  1,7%). Im Baugewerbe kam im Jahr 2006 der seit
dem Jahr 1996 anhaltende Personalabbau im Vorjahresvergleich fast zum
Stillstand (- 0,4%). In der Land- und Forstwirtschaft waren im Jahr
2006 genau so viele Personen erwerbstätig wie im Jahr zuvor.

Begleitet wird die Entwicklung der Erwerbstätigkeit nach
Wirtschaftsbereichen seit der Wiedervereinigung von einem anhaltenden
Strukturwandel: Im Jahresdurchschnitt 2006 hatten fast drei Viertel
aller Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz in den
Dienstleistungsbereichen. Der Anteil der hier Beschäftigten in
Relation zur gesamten Erwerbstätigkeit erhöhte sich von 59,5% im Jahr
1991 auf 72,3% im vergangenen Jahr. Im primären und sekundären Sektor
hat sich der Erwerbstätigenanteil entsprechend kontinuierlich
verringert: Waren in der Land- und Forstwirtschaft 1991 noch 3,9%
aller Erwerbstätigen beschäftigt, lag der Anteil im Jahr 2006 nur bei
2,2%. Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe sank im gleichen
Zeitraum der Beschäftigtenanteil um 9,3 Prozentpunkte und zwar von
29,3% auf 20,0%. Im Baugewerbe hat sich der Anteil der Erwerbstätigen
nach seinem höchsten Beschäftigungsstand im Jahr 1995 (8,6% der
Erwerbstätigen) kontinuierlich verringert und lag 2006 mit 5,5% um
1,8 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 1991.

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Jahren können im Internet direkt unter
http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab10.htm abgerufen werden.


Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland
nach Wirtschaftsbereichen 1)


Land- und Produzie-
Erwerbs- Forstwirt- rendes Bau- Dienst-
Jahr tätige schaft, Gewerbe gewerbe leistungs-
insgesamt Fischerei ohne Bau- bereiche 2)
gewerbe


Personen in 1 000


2000 39 144 936 8 534 2 769 26 905
2001 39 316 925 8 544 2 598 27 249
2002 39 096 904 8 355 2 439 27 398
2003 38 724 880 8 139 2 322 27 383
2004 38 875 873 8 019 2 254 27 729
2005 38 823 850 7 883 2 165 27 925
2006 39 081 850 7 800 2 156 28 275


Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in %


2000 1,9 - 1,1 0,5 - 3,1 3,0
2001 0,4 - 1,2 0,1 - 6,2 1,3
2002 - 0,6 - 2,3 - 2,2 - 6,1 0,5
2003 - 1,0 - 2,7 - 2,6 - 4,8 - 0,1
2004 0,4 - 0,8 - 1,5 - 2,9 1,3
2005 - 0,1 - 2,6 - 1,7 - 3,9 0,7
2006 0,7 0,0 - 1,1 - 0,4 1,3


Anteile der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen
insgesamt in %


1991 100 3,9 29,3 7,3 59,5


2000 100 2,4 21,8 7,1 68,7
2001 100 2,4 21,7 6,6 69,3
2002 100 2,3 21,4 6,2 70,1
2003 100 2,3 21,0 6,0 70,7
2004 100 2,2 20,6 5,8 71,3
2005 100 2,2 20,3 5,6 71,9
2006 100 2,2 20,0 5,5 72,3

1) Jahresdurchschnitte. 2) Handel, Gastgewerbe und Verkehr,
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister, öffentliche
und private Dienstleister.


Weitere Auskünfte gibt:
Michael Braig,
Telefon: (0611) 75-2932,
E-Mail: vgr-erwerbstaetige@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

46891

weitere Artikel:
  • CeWe Color: Ausgabe von Bezugsaktien Oldenburg (ots) - Die Erbengemeinschaft des Firmengründers Senator h.c. Heinz Neumüller hat mit Wirkung zum 31. Dezember 2006 durch die bereits am 15. Dezember 2006 erklärte und im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung vom selben Tag veröffentlichte Ausübung ihres Aktienbezugsrechts ihre atypisch stille Beteiligung an der CeWe Color Holding AG (SDAX, ISIN DE 0005403901) in 1.980.000 Aktien umgewandelt. Die CeWe Color Holding AG verfügt gemäß den Hauptversammlungsbeschlüssen vom 16. Juni 1992, 17. Juni 1999 und 24. Juni 2004 zur Erfüllung dieses mehr...

  • 'Capital'-Ranking: 60 deutsche Städte im Test München hat die besten Wirtschaftsperspektiven Köln (ots) - Auch Stuttgart und Düsseldorf stark / Dresden als beste Ost-Metropole auf Rang 16 / Globalisierung verschärft Unterschiede / Aufsteiger Erfurt, Absteiger Bochum / Deutsche Städte im Europavergleich nur Mittelmaß Köln, 2. Januar 2007 - München ist die Stadt mit den besten Wirtschaftsaussichten in Deutschland. Auf Platz zwei und drei folgen Stuttgart und Düsseldorf. Das ergibt eine Studie, die das größte private Wirtschaftsforschungsinstitut in Europa, Feri, im Auftrag des Wirtschaftsmagazins 'Capital' angefertigt hat (Heft mehr...

  • Sozialversicherungen gehen auf Brautschau Hamburg (ots) - Jeder vierte Sozialversicherungsträger in Deutschland will bis 2008 mit einem Partner fusionieren. Synergien bei Verwaltungsprozessen, aber auch Druck von Seiten des Gesetzgebers werden als wesentliche Triebfedern für entsprechende Zusammenschlüsse genannt. Insbesondere die Rentenversicherungsträger und die gesetzliche Unfallversicherung sehen sich einer direkten Einflussnahme der Politik ausgesetzt. Das ist das Ergebnis der Studie Branchenkompass 2006 Sozialversicherungen von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mehr...

  • Zahl der Woche: Durchschnittserlös für Strom ist in fünf Jahren um ein Drittel gestiegen Wiesbaden (ots) - Der Durchschnittserlös für Strom ist in Deutschland innerhalb von fünf Jahren um rund ein Drittel gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, betrug im Jahr 2005 der vorläufige Grenzpreis für Strom 9,75 Cent je Kilowattstunde. Das waren 31,2% mehr als im Jahr 2000. Der Grenzpreis ist gesetzlich definiert als Durchschnittserlös je Kilowattstunde aus den Lieferungen von Strom an alle Letztverbraucher. Der Anstieg entwickelte sich dabei für die Letztverbraucher uneinheitlich: Der Durchschnittserlös aus der Stromabgabe mehr...

  • N24 baut 2006 Marktführerschaft aus / Nachrichtensender erreicht im Jahresschnitt 1,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen Berlin (ots) - Der führende deutsche Nachrichtensender N24 hat seine Marktposition 2006 weiter ausgebaut. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erreichte N24 im vergangenen Jahr einen durchschnittlichen Marktanteil von 1,1 Prozent. Damit hat N24 seinen Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte gesteigert. Die durchschnittliche Nettoreichweite, die die tägliche Zuschauerzahl des Senders beschreibt, hat N24 im Jahresvergleich ebenfalls deutlich gesteigert. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren liegt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht