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VW-Manager stellen sich in einem internen Brief hinter Markenchef Wolfgang Bernhard - Szenario sieht Abschied nach Automesse in Detroit vor

Geschrieben am 03-01-2007

Köln (ots) - VW-Führungskräfte würden es "außerordentlich
bedauern", wenn Markenchef Wolfgang Bernhard gehen und die "in der
Entwicklung befindlichen Fahrzeugprojekte nicht bis zu deren
Serienanläufen verantworten könnte" / Bernhard: "Ich werde meinen
Vertrag erfüllen, solange sich an seinem Inhalt nichts ändert" /
Vertrauliche Zahlen: Turnaround der Marke VW läuft auf Hochtouren /
Geheime Produktivitätsanalyse: Im "Harbour Report Europe 2006"
schneidet VW trotz Aufholjagd grottenschlecht ab

Köln, 3. Januar 2007 - Die VW-Führungskräfte drängen darauf, dass
Markenchef Wolfgang Bernhard auch nach dem Machtwechsel an der
Konzernspitze von Bernd Pischetsrieder zu Martin Winterkorn am 1.
Januar weiterhin an Bord bleibt. Laut einem internen Brief vom 15.
Dezember 2006, aus dem das Wirtschaftsmagazin 'Capital' in seiner
aktuellen Ausgabe (Heft 2/2007, EVT 4. Januar) und unter
www.capital.de/volkswagen berichtet, macht die Volkswagen Management
Association (VMA) als Interessenvertretung der Leitenden Angestellten
deutlich, dass Bernhard ihr vollstes Vertrauen genießt: "Das Klima
und die Prozesse zur Zusammenarbeit, die mit Herrn Dr. Bernhard in
hervorragender Weise zur Wirkung gekommen sind, beschleunigen und
tragen den Umschwung bei Volkswagen Pkw. Das Management würde es
außerordentlich bedauern, wenn Herr Dr. Bernhard die in der
Entwicklung befindlichen Fahrzeugprojekte nicht bis zu deren
Serienanläufen verantworten könnte."

Wie 'Capital' weiter meldet, empfiehlt der VMA-Vorstand, deren
Vorstandssprecher Ulrich Neß im Aufsichtsrat der Volkswagen AG sitzt,
dem neuen Konzernchef Winterkorn, bei "beabsichtigten Veränderungen"
besonnen vorzugehen: "Das Management kann nur Personal-, Prozess- und
Strukturveränderungen begrüßen, die eine Verbesserung zum Bestehenden
bewirken und die laufenden Fahrzeug- und Prozessprojekte nicht stören
oder verzögern." Bernhard selbst ist bereit zu bleiben, wie 'Capital'
weiter berichtet - allerdings unter einer Voraussetzung: "Ich werde
meinen Vertrag erfüllen, solange sich an seinem Inhalt nichts
ändert", sagte Bernhard auf einem Treffen mit Führungskräften kurz
vor Weihnachten.

Doch ein internes Abschiedsszenario sieht vor, dass Bernhard schon
nicht mehr an der Detroit Motorshow, die am 7. Januar ihre Pforten
öffnet, teilnimmt - sonst ein Pflichttermin der Branche. Winterkorn
steht allein im Rampenlicht. Gut eine Woche später soll es dann
offiziell werden: Bernhard verlässt Ende Januar nach genau zwei
Jahren den VW-Konzern.

Vertrauliche Zahlen belegen laut 'Capital', dass der Turnaround
der Marke VW mittlerweile auf Hochtouren läuft: Der Absatz stieg
danach im Jahr 2006 von knapp 3,1 auf fast 3,4 Millionen Autos. Das
Ergebnis vor Steuern verbesserte sich von 400 Millionen Euro auf rund
1,6 Milliarden Euro. Die Netto-Liquidität legte von knapp 2,1
Milliarden Euro auf 4,8 Milliarden Euro zu und der Netto-Cash-Flow
von minus 350 Millionen Euro auf plus 2,8 Milliarden Euro. Vor allem
an der Kostenfront setzten Bernhard und sein Team die Axt an: Die
Investitionen, im Jahr 2004 noch bei 2,7 Milliarden Euro, sanken auf
rund 1,9 Milliarden Euro und die Fabrikkosten pro Fahrzeug von 4.705
Euro auf 4.475 Euro. Im Jahr 2008 sollen diese nur noch 4.100 Euro
betragen.

Wie unproduktiv der VW-Konzern trotz Aufholjagd noch immer
arbeitet, belegt die vertrauliche Produktivitätsanalyse "Harbour
Report Europe 2006". Wie 'Capital' meldet, brauchte die Marke VW
danach im Jahr 2005 durchschnittlich 37 Stunden, um ein Auto zu
montieren. Ford schaffte das in 17,5 Stunden, Renault in 21,2
Stunden, General Motors mit der Marke Opel in 22,8 Stunden und Toyota
in 25,4 Stunden. Immerhin: Im Jahr 2006 verbesserte die Marke VW laut
'Capital' die durchschnittliche Fertigungszeit, die 2004 noch bei 44
Stunden lag, von 37 auf 32,5 Stunden. Das Ziel liegt nun bei unter 28
Stunden.

Eine Analyse der Unternehmensberatung McKinsey, die auf dem
letzten VW-Topmanagement-Meeting vorgestellt wurde, zeigt
schonungslos, wie groß der Abstand von VW zu Toyota trotzdem ist. Die
Japaner - Lieblingsvorbild von Bernhard und Wendelin Wiedeking, der
als Porsche-Chef mittlerweile knapp 30 Prozent der VW-Aktien
kontrolliert - sparen danach pro Auto fast 3.000 Euro, weil sie
"fertigungsgerechter und schneller entwickeln, die Lieferanten
effektiver managen und schlanker fertigen."

Für Rückfragen:
Walter Hillebrand, Chefreporter 'Capital',
Tel. 0221/4908-262, E-Mail: hillebrand.walter@capital.de

oder:

Mark C. Schneider, Redaktion 'Capital',
Tel. 0221/4908-427, E-Mail: schneider.mark@capital.de

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8185
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8185.rss2


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