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Börsen-Zeitung: Offensive Merck, Kommentar zu Spekulationen über den Generika-Verkauf bei dem Darmstädter Unternehmen von Sabine Wadewitz

Geschrieben am 04-01-2007

Frankfurt (ots) - Die Darmstädter Merck-Gruppe setzt bislang auf
alle drei Disziplinen im Pharmageschäft - auf
verschreibungspflichtige innovative Produkte, auf
Nachahmermedikamente (Generika) und auf frei verkäufliche
Arzneimittel. Nun gibt es Spekulationen, wonach die Firma einen
Käufer für die Generikasparte sucht.

Bis zum Coup mit der Übernahme des Schweizer Biotech-Spezialisten
Serono hatte das Familienunternehmen eine namhafte Marktposition in
der Pharma weltweit allein bei Generika erlangt. Aus dem lebhaften
Konsolidierungstrubel in dem Nachahmersegment in den vergangenen zwei
Jahren hat sich Merck jedoch herausgehalten. Dass hier kein Geld mehr
in die Hand genommen wurde, deutet darauf hin, dass die strategischen
Schwerpunkte nun woanders gesetzt werden. Allerdings waren Generika
in den vergangenen Jahren einer der zentralen Ertragsbringer mit
deutlich höheren Margen als in der Königsdisziplin, dem Geschäft mit
patentgeschützten Medikamenten.

Nach einer defensiven Pharmastrategie in den vergangenen Jahren
ist Merck in die Offensive gegangen. Der von Bayer vereitelte Griff
nach Schering und die milliardenschwere Übernahme von Serono
signalisieren, dass die Gesellschaft im innovativen Pharmageschäft
doch noch rege mitmischen möchte. In dem Segment soll künftig die
Musik spielen, was noch erhebliche Anstrengungen in Darmstadt
erfordern wird. Mit dem Erwerb von Serono allein ist es gewiss nicht
getan. Die ernsten Probleme beim Produktnachschub und bei der
Zulassung neuer Substanzen von deutlich größeren Konzernen wie Pfizer
oder Merck & Co geben eindrucksvolles Zeugnis, mit welchen
Schwierigkeiten die Branche zu kämpfen hat.

Mit einer Trennung vom Generikageschäft könnte Merck zwar die
Kräfte bündeln und würde sich schneller wieder finanziellen Spielraum
für weitere Schritte verschaffen. Strategische Ziele gibt es
schließlich auch in der Chemie, wo ein drittes Standbein gesucht
wird.
Ungeachtet des Regulierungs- und Preisdrucks in einzelnen Märkten
sind die Aussichten für die Generikabranche nach wie vor positiv mit
anhaltend zweistelligen Wachstumsraten. Davon könnte Merck
profitieren und die Chancen ausbalancieren, bevor sich die Gruppe
allein auf ein riskantes Pharmasegment stützt, in dem sie noch keine
Erfolgsstory vorzuweisen hat.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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