(Registrieren)

WAZ: Pleitgen für die Kulturhauptstadt: Jetzt. Endlich. Es bewegt sich was - Leitartikel von Gudrun Norbisrath

Geschrieben am 05-01-2007

Essen (ots) - Wie lange ist es her, dass es gute Nachrichten aus
der Kulturhauptstadt gab? Und jetzt sind es sogar zwei: Es passiert
was. Und Fritz Pleitgen ist ein Mann, von dem allerhand zu erwarten
ist. Hinreichende Begeisterung für das Ruhrgebiet. Respekt vor den
alteingesessenen Akteuren. Und unverhohlene Lust an der Aufgabe.

In letzter Zeit hatte es so ausgesehen, als wäre das Ruhrgebiet
dabei, in seinen alten Fehler zu verfallen: warten, streiten und
verschlafen. Tatsächlich aber war das Ruhrgebiet so einig wie selten.
Es wollte partout niemanden vor die Nase gesetzt bekommen, der die
Region nur von außen kennt. Von Peter Sellars, als künstlerischer
Direktor im Gespräch, hieß es, er spreche nur Englisch. Dahinter
steckte Sorge nicht vor einem sprachlichen, sondern vor
kommunikativen Problemen. Und die waren berechtigt.

Fritz Pleitgen spricht die Sprache des Ruhrgebiets, auch im
übertragenen Sinne. Er ist hier geboren und versichert glaubhaft,
dass er sich für die Kulturhauptstadt stark machen wird; und dafür,
dass das Ruhrgebiet möglichst großen Gewinn daraus zieht. Bei Sellars
war zu vermuten, dass er vor allem selbst Gewinn aus einer Berufung
ziehen wollte. Was aus Sicht des Künstlers selbstverständlich ist.

Die Debatte der letzten Monate kreiste vor allem um die Frage, ob
ein großer Name nötig wäre, um der Kulturhauptstadt zu Aufmerksamkeit
und Ansehen zu verhelfen, oder ob die Region die Anstrengung aus
eigener Kraft aufnehmen könnte. Diese Debatte war falsch geführt.

Denn die Kultur im Ruhrgebiet ist imponierend stark und zu
Anstrengungen bereit. Das wird auch nötig sein, denn Fritz Pleitgen
wird die Kulturhauptstadt ebenso wenig allein anschieben wie Oliver
Scheytt oder die gebündelten Kräfte der Kulturschaffenden. Tatsache
ist, dass beides gebraucht wird, an unterschiedlichen Stellen. Der
Name Pleitgen, so groß er sein mag und so viele Türen er öffnen kann
- er wird nichts nachhaltig bewirken, wenn nicht in den aufgestoßenen
Spalt die geballte Kraft des kulturellen Ruhrgebiets stößt.

Die Ruhr Triennale funktionierte so: Gerard Mortier kam,
leuchtete und rief die Kultur der Welt. Jetzt ist alles anders. Fritz
Pleitgen kommt und strahlt, aber rufen muss er niemanden. Die Kultur
des Ruhrgebiets ist schon da, in ihrer ganzen Größe und Vielfalt. Sie
zu koordinieren und mit zusätzlichen attraktiven Projekten
auszurüsten, wird Sache Oliver Scheytts sein. Ein Traum-Team, die
drei. Wollen wir hoffen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

47418

weitere Artikel:
  • Lübecker Nachrichten: Lea Rosh: Levys Hitler-Film verniedlicht das Grauen Lübeck (ots) - Die Publizistin Lea Rosh (70), Initiatorin des 2005 eingeweihten Holocaust-Mahnmals in Berlin, hat scharfe Kritik an Dani Levys Hitler-Satire mit Helge Schneider in der Hauptrolle geübt. "Ich sehe keine Möglichkeiten, Hitler lächerlich zu machen - es sei denn, man ist ein Genie wie Charlie Chaplin", sagte Rosh den "Lübecker Nachrichten" (Sonntagausgabe). Ein solcher Film "verniedlicht das Grauen", so Rosh weiter: "Unter den Ausschnitten, die ich gesehen habe, war eine Szene, in der Hitler in einer Badewanne sitzt und mit mehr...

  • Lübecker Nachrichten: Milder Winter birgt Zeckenplage Lübeck (ots) - Der milde Winter mit seinen frühlingshaften Temperaturen kann für die Bundesbürger noch unangehme Folgen haben: Nach Ansicht von Medizinern erhöht das derzeitige warme Wetter die Gefahr einer Zeckenplage im kommenden Frühjahr. Das berichten die Lübecker Nachrichten (Sonntagausgabe). Das Blatt beruft sich auf den Medizin-Professor Werner Solbach von der Uni-Klinik Lübeck, der vor einer ansteigenden Zahl der Plagegeister warnt. Gleichzeitig verlängere sich der Zeitraum, in dem Menschen von Zeckenbissen gequält werden können. mehr...

  • FotoChina lockt Tausende / Veranstalter der Ausstellung in den Reiss-Engelhorn-Museen ziehen positive Bilanz Mannheim (ots) - Heute, am 7. Januar 2007, endet in Mannheim die Ausstellung FotoChina - Die Preisträger der Creative Photography Competition in China. Die erstmals in Europa gezeigten Fotografien - "so witzig und raffiniert, dass die Wirklichkeit des modernen Chinas dagegen verblasst." (Die Zeit) - zogen ein breites Publikum an: Rund 15.000 Besucher kamen in die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) und ZEPHYR - Raum für Fotografie und sahen die "gewichtige Ausstellung" (Süddeutsche Zeitung). Anlässlich ihres 120-jährigen Firmenjubiläums in China mehr...

  • Schmidt Theater und Schmidts TIVOLI erfolgreich wie nie zuvor - Über 350.000 Zuschauer besuchten 2006 die Hamburger Privattheater auf der Reeperbahn Hamburg (ots) - Die zahlreichen Jubiläen im vergangenen Jahr waren allein schon Grund zur Freude für die Theatermacher von Schmidt Theater und Schmidts TIVOLI auf der Hamburger Reeperbahn: Das St. Pauli Musical "Heiße Ecke" feierte im November seine 750. Vorstellung und ist damit das aktuell erfolgreichste in Deutschland geschriebene und produzierte Musical. Im bundesweiten Ranking der erfolgreichsten Musicals liegt "Heiße Ecke" auf Platz 3. Dauerbrenner "CAVEMAN" ist Deutschlands erfolgreichstes Solostück und gab im Schmidts TIVOLI im mehr...

  • 8,68 Millionen sehen "Afrika, mon amour" Baden-Baden (ots) - Gestern zeigte das ZDF den ersten Teil von "Afrika, mon amour". Den Film mit Iris Berben in der Hauptrolle schalteten 8,68 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ein. Nach Angaben von media control hatte das Melodram 24,7 Prozent Marktanteil. Die bewegende Geschichte über das Schicksal von Katharina von Strahlberg (Iris Berben) holte damit souverän den Tagessieg. Neben Berben spielen Robert Atzorn, Alexander Held und Pierre Besson die weiteren Hauptfiguren. Teil zwei und drei der Produktion, bei der Carlo Rola Regie mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht