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Börsen-Zeitung: Winterkorn legt los, Kommentar zur Strategie des VW-Chefs von Gottfried Mehner

Geschrieben am 11-01-2007

Frankfurt (ots) - So muss es sein: Bevor sich ein neuer
Unternehmenslenker hinters Steuer klemmt, sollte er tunlichst den
Laden mit der Quarzlampe in der Hand genauestens ableuchten.
Besonders von unten. Beim neuen VW-Chef Martin Winterkorn ging diese
Eröffnungsbilanz in Rekordzeit über die Bühne. Er kennt die
Verhältnisse.

Als Erstes hat Winterkorn die vernebelnde Verrechnung der
Ergebnisse innerhalb der beiden Markengruppen VW und Audi beseitigt.
Jede Marke wird künftig mit ihren Ergebnissen voll sichtbar werden.
Was da beim Hochbocken der Zahlen der Marke VW-Pkw zum Vorschein
kommen wird, löst bestimmt keine Freudentränen aus. Von dem
abgehenden Wolfgang Bernhard stammt ja die Durchsage, dass erst im
Jahr 2010 die Traditionsmarke wieder vorzeigbare Renditen
präsentieren kann.

2006 schaffte die Marke VW-Pkw zwar einen Sprung im
Vorsteuerergebnis auf 1,6 (0,4) Mrd. Euro, aber dies lag primär an
den gebremsten Investitionsausgaben. Die Vorsteuerrendite schafft es
bislang nur auf ein mittelprächtiges Sparbuchniveau von etwa 3,6%.
Als Bernhard vor zwei Jahren antrat, schoss der Kurs um 8% nach oben.
Gestern gab es noch einmal ein leichtes Plus und den freundlichen
Hinweis, dass man ihm für seine produktivitätssteigernde Mitarbeit
danke. Gegenüber Winterkorn hat er den Kürzeren gezogen. Im
Wolfsburger Biotop konnte diese Entscheidung nicht anders ausfallen.
Was dort in den ersten zwei Jahren als Vorstand nicht abgeliefert
wird, kommt später selten nach. Die Aufladung durch sein jugendliches
Image wird VW fehlen. Aber es war natürlich auch ein Zeichen der Ära
Pischetsrieder, dass man nicht wusste, wer eigentlich steuerte.
Winterkorn ist aber der Einzige, der die Zentrifugalkräfte zwischen
Audi und der Konzernmutter verringern kann.

Mit einer schonungslosen Bestandsaufnahme gleich zu Beginn kann
Winterkorn Legendenbildungen aller Art vorbauen. VW ist latent immer
gefährdet, es sich rückgewandt kuschelig zu machen. Gut geführte
Konzern sind derweilen schon zwei Anpassungsrunden weiter. Mit dem
neuen Tempo werden einige der Leitenden noch ihre liebe Not haben.
Zuletzt plädierte der Verband der VW-Führungskräfte für Veränderungen
der besonnenen und ruhigen Art. Besonnen ja, ruhig und phlegmatisch
bitte nicht mehr.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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