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Bayerisches Fernsehen / Montag, 15. Januar bis Freitag, 19. Januar 2007, jeweils 15.15 Uhr

Geschrieben am 12-01-2007

München (ots) - Montag, 15. Januar: Winter im Tölzer Land
Film von Sigrid Esslinger (2002)

Tradition und Moderne, bäuerliche Kulturlandschaft und städtisches
Gepräge der Isarstadt bieten eine verlockende Mischung für diesen
Film.
Da ist zum einen die malerische Innenstadt des Kurortes mit ihren
verwinkelten Gassen und Treppen, die sich auf den Marktplatz mit
seinen Barock- und Rokokofassaden öffnen. Zum anderen die
oberbayerische Voralpenlandschaft mit ihren tiefverschneiten Bauern-
und Klosterdörfern: das malerische Wackersberg, Dietramszell mit
seiner Barockkirche und Sachsenkam mit Kloster Reutberg.
Der Film beginnt mit der berühmten Tölzer Leonhardiwallfahrt und
führt durch die Advents- und Weihnachtszeit. Zwar ist der Tölzer
Weihnachtsmarkt nicht so groß und berühmt wie andere, aber das
ungestörte Stadtbild verleiht ihm eine besonders schöne Kulisse.
Ganz nebenbei erzählt der Film auch über die Geschichte dieses
schönen Landstriches im nördlichen Isarwinkel. Dem Handel mit Salz
und der Kunst des Flößens verdankt Tölz seinen einstigen Wohlstand,
ehe es im 19. Jahrhundert nach der Entdeckung von Jodquellen zum
Heilbad wurde. Zu den berühmten Gästen, die damals nach Bad Tölz
kamen, zählte auch Thomas Mann, der sich eine Ferienvilla hoch über
der Stadt bauen ließ. Kaum jemand weiß, dass das winterliche Tölzer
Land ihn zu dem berühmten "Schneekapitel" im Zauberberg..
inspirierte.

Dienstag, 16. Januar: Die Monti Lessini
Film von Sebastian Marseiler und Hans-Dieter Hartl (2001)

Die Monti Lessini liegen abseits der großen Verkehrs- und
Touristenströme im Hinterland von Verona. Erstaunlicherweise hat das
Gebiet noch viel von seinem ursprünglichen Charakter bewahren können.
Adelige und klösterliche Grundherren riefen im 11. und 12.
Jahrhundert Siedler aus dem südbayerischen Raum ins Land, gaben ihnen
ein paar Freiheiten zur Selbstverwaltung und viel unwirtliches
Bergland zum Kultivieren. Die Siedler rodeten die ausgedehnten
Buchenwälder, schlugen sich durch als Köhler, Bauern und Holzfäller.
Vielleicht bekamen sie deshalb von der einheimischen Bevölkerung den
Namen "Zimbern", der sich von "zimmern" ableitet. Die "Cimbri"
schlossen sich zu 13 Gemeinden zusammen, regelten unter der
venezianischen Herrschaft ihre Belange selbst, übernahmen die Aufgabe
der Grenzverteidigung und hielten nachbarliche Beziehungen mit den
Leuten des alten Tiroler Seidenstädtchens Ala im trentinischen
Etschtal.
Der Film folgt einer Försterin, der die letzten Uralt-Buchen ans Herz
gewachsen sind, begleitet die Bauern auf eine der zahlreichen Almen,
folgt der Erzählung eines Fuhrmanns, der im Sommer Eis aus den
"Giassare", den Eiskellern, nach Verona brachte. In Giazza
(cimbrisch: Lijetzan) glimmt ein Kohlenmeiler, sprechen die Menschen
das "Tautsch" ihrer Vorfahren, in dem noch Althochdeutsches lebendig
ist. Weiter südlich wird die Gegend lieblicher, wachsen Wein und
Oliven: die Monti Lessini sind ein Gebiet von großer landschaftlicher
Schönheit und unbekannter kultureller Vielfalt.

Mittwoch, 17. Januar: Winter im Fichtelgebirge und Steinwald
Film von Christa und Albert Breiteneicher (2001)

Wald und Felsen, Rauhreif und Schnee, Bilder aus dem
Fichtelgebirge und dem Steinwald im Winter. Adlershäupter nannte der
hier geborene Dichter Jean Paul die Felsmonumente aus Granit, die
überall aus den windzerzausten Bergrücken ragen. Besonders bizarr
gibt sich der Steinwald im Süden des Gebirges.
Christa und Albert Breiteneicher haben mit ihrem Film nicht nur die
Landschaft beobachtet, sondern auch die Menschen, die dort im Gebirge
leben. In der kleinen Dorfkirche von Wäldern feiern die Einheimischen
des 200-Seelendorfes mit ihren Gästen Weihnachten.
Krippenlandschaften laden in Marktredwitz zum Besuch ein.
Auf dem Dietelhof, im oberfränkischen Bauernhofmuseum, gibt's
"Kiechla" aus der Schwarzen Küche, und in der guten Stube begeben
sich Vorschulkinder auf eine Reise in die Geschichte des Lichtes. Von
bäuerlichen Handwerkern werden noch Besen gebunden und Stricke
gemacht, oder Schwingel, das sind besondere Körbe. Ein altes
Silbereisenbergwerk im Ochsenkopf lässt die Besucher in die
Vergangenheit des Bergbaus im Fichtelgebirge blicken.
Auf dem Ochsenkopf sprudelt die Quelle des Weißen Mains. Auch die
Fichtelnaab hat hier ihren Ursprung. Lange Zeit versorgte sie auf
ihrem Weg durchs Gebirge Hammerwerke und andere Werkstätten mit
Wasserkraft. Ein Eisenhammer arbeitet gelegentlich noch, aber im
Museum. Bergkristalle sind Geschichte, blauer Granit und Speckstein
werden noch abgebaut. Der Winter war auch für adelige Herrschaften
eine unangenehme Jahreszeit. Burg Weißenstein im Steinwald mag als
Beweis dafür dienen. Ihr letzter Besitzer ließ sie verfallen und
baute sich ein Schloss im Tal. Heute sind Schnee und Eis in der
Region für den Freizeitsport hochwillkommen. Notwendig ist der Schnee
natürlich als Grundlage für die nordischen Disziplinen Skilanglauf,
Biathlon und Skispringen rund um den Ochsenkopf. Auch mit Bergschuh
und Wanderstock kann man das winterliche Fichtelgebirge erleben und
auf Goethes Spuren wandern.

Donnerstag, 18. Januar: Grenzgänge im Bayerischen Wald
Film von Lisa Eder (2007)

Wiederholung vom Dienstag, 16. Januar 2007, 19.30 Uhr, BFS

Freitag, 19. Januar: Der Wienerwald
Film von Frieder Käsmann (2002)

Für die Wiener ist er weniger eine Landschaft denn ein
Seelenzustand. Besungen wie kein anderer Wald, ist er ein viel
geliebtes Ziel für Fluchten aus dem Alltag - und dies schon seit den
Zeiten, als Beethoven und Schubert sich in den Wienerwald
zurückzogen. Er ist weit mehr als ein schnödes Erholungsgebiet, eher
schon ein "Bruchstück aus dem Paradies", wie ein Dichter schrieb.
Frieder Käsmann führt in seinem Film durch die Biedermeierstadt Baden
und die ehemalige Künstlerkolonie Mödling, erzählt vom Künstlerhaus
der Nervenklinik in Maria Gugging, besucht kleine Stätten der
Besinnung und mächtige Klöster wie das Zisterzienserstift
Heiligenkreuz. In Berndorf schuf der Industrielle Arthur Krupp im 19.
Jahrhundert eine ganze Stadt für die Arbeiter seiner
Metallwarenfabrik, eine soziale und architektonische Pionierleistung.
Zuletzt geht es zum "Heurigen" und seiner immer noch charmanten und
zugleich mokanten Musik.

Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7560
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7560.rss2

Pressekontakt:
Kontakt:
BR Bayerischer Rundfunk
Pressestelle
Telefon: 089 / 5900 2176


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