"Ich finde, man kann ruhig mal Gas geben" - der Schauspieler Matthias Schweighöfer im Gespräch mit emotion
Geschrieben am 17-01-2007 |
Hamburg (ots) - Komplimente für seine blonden Locken und sein "Engelsgesicht" hört der Schauspieler Matthias Schweighöfer gar nicht gern, und dass man ihn in seiner neuen Filmrolle als 68er-Kommunarde Rainer Langhans kaum erkennt, findet er "herrlich". Im Gespräch mit emotion (Ausgabe 2/2007 ab 19. Januar im Handel) verrät der 25-Jährige, er freue sich schon darauf, "wenn das Gesicht mehr Ecken und Kanten bekommt". Im Kino beeindrucken ihn "verwegene Männer, Berserker, Ungetüme, in die man reininterpretiert, dass sie auch schon lange allein gewesen sind". Er selbst möchte ein Mann werden, "der auch mal ganz ruhig in der Ecke sitzt, an dem man vorbeikommt und sich sagt, ach, guck mal, der hat sicher viele Sachen erlebt in seinem Leben".
Bei seiner Arbeit lässt sich der Sohn der Bühnenschauspieler Gitta und Michael Schweighöfer auch auf Extreme ein. Für seine Rolle als Schiller in einem Film der ARD habe er "viel geraucht und getrunken und wenig geschlafen, damit ich mich in seinen Gemütszustand besser hineinversetzen konnte. Das war ein Schritt in die Hölle. Und ich würde noch weiter gehen". Stillstand und Nichtstun gehen ihm gegen die Natur. Belastbar zu sein hält er für wichtig, nicht nur im Beruf: "Ich habe keinen Respekt vor Leuten, die sich irgendwo dranhängen, sich selbst bemitleiden, sich gehen lassen. Ich mag Leute, die Kraft haben für eine Sache. Wenn jemand für eine bestimmte Sache Kraft hat, hat er die auch für andere Sachen, für Kinder oder andere Menschen."
Um seine Freundin musste er lange kämpfen. Heute leben die beiden in einer gemeinsamen Wohnung in Berlin. "Sie hatte erst einen falschen Eindruck von mir, als sei ich so ein Aufreißer", erzählt er. "Und dann wird man unheimlich nett, arbeitet ein Jahr, damit sie irgendwann sagt: Ich hatte unrecht. Und Sonnenblumen gab es. Mehr verrate ich nicht."
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