Booz Allen Hamilton-Untersuchung: Wettbewerb der Produktionsstätten in der Automobilindustrie verschärft sich weiter
Geschrieben am 18-01-2007 |
München (ots) -
Attraktivste Offshoring-Länder: China und Osteuropa / 2200 Euro Einsparungen pro Fahrzeug sind durch Standortverlagerung möglich / Westeuropäische Standorte punkten durch Flexibilität / Marktpotenzial und qualifizierte Arbeitskräfte wichtiger als Faktorkosten / Steigende Überkapazitäten führen zu Werksschließungen in Westeuropa / 63 % der Top-Manager aus der Automobilindustrie sehen weiter steigende Überkapazitäten
Die Automobilindustrie sieht weiterhin großes Kosteneinsparpotenzial durch Offshoring. 65% der europäischen Top-Manager in der Automobilindustrie gehen von mindestens einem Viertel niedrigerer Produktionspreise bei der Verlagerung der Fabriken in Niedriglohnländer aus. Demnach ließen sich bei der Fertigung eines Massenvolumen-Fahrzeuges bis zu 2200 Euro einsparen. China und Osteuropa gelten als attraktivste Produktionsstandorte in Niedriglohnländern für die Automobilindustrie. Fast Dreiviertel der befragten Top-Manager sehen hier ideale Vorraussetzungen für ein effizientes und profitables Offshoring. Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Untersuchung der internationalen Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton anlässlich des jährlichen Automotive-Roundtables mit führenden Vertretern aus der Automobilindustrie.
Innerhalb der osteuropäischen EU-Länder schätzen jeweils 35% der Automobil-Entscheider Tschechien und Polen als attraktivste Offshoring-Länder ein. Dagegen sehen nur jeweils 4% der Befragten bei Ungarn und Bulgarien das größte Potenzial. Bei den europäischen Niedriglohnländern, die nicht Teil der EU sind, wird Russland klar am besten bewertet (35%). "Die große Bedeutung, die Russland, China und - mit Abstrichen - Indien zugesprochen wird, liegt vor allem an deren gewaltigem Marktpotenzial und den vielen gut ausgebildeten Fachkräften", erklärt Bernhard Rieder, Partner und Geschäftsführer bei Booz Allen Hamilton. "Die reinen Kostenvorteile sind längst nicht mehr entscheidend." Dies erklärt auch das auf den ersten Blick überraschend schwache Abschneiden von weiteren typischen Niedriglohnländern in Asien, denen lediglich 4% der Befragten ein großes Potenzial bescheinigen.
Durch Überkapazitäten drohen Werkschließungen in Westeuropa
Kritisch für die gesamte Automobilindustrie werden vor allem die weiter anwachsenden Überkapazitäten gesehen. 63 % gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt. Als Folge dieser Entwicklung kann es deshalb zu Fabrikschließungen in Westeuropa kommen. "Allerdings", so Rieder "haben sich insbesondere in Deutschland viele Werke durch eine höhere Flexibilität bereits auf den weiter steigenden Wettbewerb eingestellt und können heute mit ihren Stärken den Kostennachteil oftmals ausgleichen." Nach Ansicht der Berater stellt sich demnach vor allem die Frage, wie lange die Niedriglohnländer brauchen, um das Flexibilitätsniveau beispielsweise der deutschen Werke zu erreichen. Allerdings steigt gleichzeitig auch das Lohnniveau in den heute typischen Offshoring-Ländern. Dies, so ein Drittel der Automobil-Entscheider, verringert auf Dauer den Vorteil der Low Cost Locations gegenüber den traditionellen Produktionsstätten wieder etwas. Als weiterer Vorteil von inländischer Produktion wird die hohe Servicequalität gesehen: So klagen laut einer internationalen Studie von Booz Allen Hamilton über 70% der Unternehmer über Probleme bei der Servicequalität nach der Auslagerung der Produktion.
Mix aus Flexibilität, Kosten, Qualifizierung und Marktpotenzial ist entscheidend
Auffallend ist die Uneinigkeit bei den Top-Managern, in welchen Ländern Autos zukünftig produziert werden. Während die eine Hälfte der Befragten von einer ausgewogenen Verteilung der Automobilproduktion ausgeht, sieht die Gegenseite eine zunehmende deutliche Abwanderung in die Niedriglohnländer. In den Hochlohnländern verblieben am Ende dieser Entwicklung lediglich Kernbereiche des Managements und der Entwicklung. "Die Untersuchung unterstreicht, wie hart der Wettbewerb der Produktionsstätten geworden ist. Sicher ist, dass jede Einzelne den richtigen Mix aus Flexibilität, Kosten, Qualifizierung und Marktpotenzial für sich finden muss", fasst Bernhard Rieder zusammen.
Booz Allen Hamilton ist mit mehr als 18 000 Mitarbeitern und Büros auf sechs Kontinenten die weltweit führende Strategie- und Technologieberatung. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner rund 300 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Der Umsatz beläuft sich weltweit auf 3,7 Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf 205 Mio. Euro.
Originaltext: Booz Allen Hamilton Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=44015 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_44015.rss2
Pressekontakt: Robert Ardelt Marketing & Communications Tel.: 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529 Fax: 089 / 54 52 5 602 Email: ardelt_robert@bah.com
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
49351
weitere Artikel:
- Deny All expandiert in Europa / Das französische IT-Unternehmen ist die europäische Nr. 1 beim Schutz von Web-Anwendungen Paris (ots) - Deny All, der europäische Spezialist für den Schutz und die Beschleunigung von Web-Anwendungen, Web-Services und FTP-Applikationen, richtet seine internationale Entwicklungsstrategie neu aus. Steigender Umsatz Deny All konnte 2005 im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von 20% erzielen. Das exponentielle Wachstum hielt auch während des Jahres 2006 an. Europa im Visier Seit 2004 verfolgt Deny All im Rahmen seiner Unternehmensziele eine europäische Entwicklungsstrategie, die auch in den kommenden Jahren fortgeführt mehr...
- Erfolgreiches 2006: SimCorp baut Kundenstamm im Asset-Management-Umfeld kräftig aus Bad Homburg (ots) - SimCorp kann auf ein erfolgreiches Jahr 2006 zurückblicken. Im Laufe des Jahres 2006 haben sich annähernd 20 Kunden weltweit für den Einsatz der Asset-Management-Software SimCorp Dimension entschieden, darunter so bekannte Namen wie Alliance Trusts (UK), Baloise Asset Management (CH), DLIBJ Asset Management International/DIAM International (UK), Genesis Investment Management (UK), Janus Capital Group (US), Macquarie Funds Management (AU), Nuveen Investments (US) und Schroders (UK). Im deutschsprachigen Raum haben mehr...
- Truffle Venture übernimmt Hauptanteil an MoMac, einem führenden Anbieter von Mobilplattformen für Medienunternehmen Paris und Rotterdam (ots/PRNewswire) - - LBO (Leveraged Buy Out) wird MoMac die Erweiterung seiner Services von seiner derzeitigen Führungsbasis in GB und den Niederlanden ermöglichen Truffle Venture und MoMac, ein Anbieter von Mobilplattformen für Medienunternehmen mit Firmensitz in den Niederlanden, gab heute den Abschluss eines Leveraged-Management-Buyout bekannt. Mit der Transaktion, deren Betrag nicht bekannt gegeben wurde, erhält Truffle Venture einen Hauptanteil an MoMac; das Unternehmensmanagement behält einen Hauptbesitz bei. mehr...
- Umsatzwachstum mit Design, High Tech und Luxus Aschendorf (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - - Hohe Zuwächse im Premium- und Luxussegment - Investitionen stärken den Traditionsstandort Aschendorf Die ADO Gardinenwerke GmbH & Co. KG zieht für das Geschäftsjahr 2006 eine positive Bilanz. Das Unternehmen mit Sitz in Aschendorf steigerte seinen Umsatz um 3,1 Prozent auf 127,8 Millionen Euro (Vorjahr 124 Mio. Euro). Rund 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftete das Familienunternehmen mehr...
- 108 Zoll: Sharp präsentiert den größten LCD-TV der Welt Hamburg (ots) - Der LCD-Pionier Sharp setzt mit dem neuen 108 Zoll Full-HD LCD- TV Maßstäbe im boomenden Markt der flachen Fernseher und stellt so seine Technologie- und Marktführerschaft unter Beweis. Beeindruckende 2,73 Meter Bildschirmdiagonale und eine einzigartige Bildqualität beweisen einmal mehr: LCD-TVs haben sich gegen Plasmageräte durchgesetzt und bestimmen den Fernsehermarkt der Zukunft. Das Technologieunternehmen Sharp kann auf über 34 Jahre an Erfahrung in LCD-Technologie zurückblicken. Es mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|