Werder Bremen-Presseservice: Schindlers Zeichen-Kunde: Zwei "Striche" und ein Herz/Stimmen zum Spiel Rot-Weiß Erfurt-Werder Bremen
Geschrieben am 20-01-2007 |
Bremen (ots) - Die Geste sorgte für Rätselraten. Als Kevin Schindler nach seinem zweiten Tor in Erfurt jubelnd abdrehte, formten seine Hände eine Art Rechteck. Und die Zuschauer im Steigerwaldstadion und vor den Fernsehern der Republik grübelten, was das wohl zu bedeuten habe.
Ein kleiner geometrischer Exkurs? Mitnichten. Schindler höchstpersönlich sorgte nach Werder Bremens 5:2 (3:1)-Sieg beim Tabellendritten der Regionalliga Nord für Aufklärung. "Das sollte ein Herz für meine Freundin Samina sein - auch wenn es mir vielleicht nicht so gut gelungen ist", schmunzelte das 18-jährige Sturmtalent.
Lob für den "Jugend-Sturm"
Gute Zeichen waren es in jedem Fall, die Schindler und seine Kollegen beim vorletzten Test vor dem Rückrundenstart der Bundesliga aussendeten. Und gerade Werders Jüngster wusste bei seinem ersten Profi-Einsatz über 90 Minuten mit zwei Toren wie "Striche" zu überzeugen. "Es war super, dass ich durchspielen konnte", freute sich Kevin Schindler, "zumal ich gar nicht damit gerechnet hatte von Anfang an zu spielen. Ich bin mit mir sehr zufrieden."
Das konnte Schindler, der gemeinsam mit dem 20-jährigen Aaron Hunt einen "Jugendsturm" (Geschäftsführer Klaus Allofs) bildete, auch sein. Denn nachdem er seine schon in der ersten Halbzeit furchtlose und engagierte Leistung in der zweiten Hälfte mit zwei blitzsauberen Treffern gekrönt hatte, gab's auch Lob vom "Chef". "Beide haben gut gespielt, den Abschluss gesucht, und auch ein paar Tore gemacht", so Thomas Schaaf über Schindler und Hunt.
Dass es trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht mehr als fünf Treffer waren, fiel allen Beteiligten auf, störte aber niemanden richtig. "Wir waren oft alleine vorm Torwart und hätten einige Tore mehr schießen können, aber es ist trotzdem o.k. Die Mannschaft hat viele Dinge richtig umgesetzt", erklärte Thomas Schaaf. Und Tim Borowski ergänzte: "Das war ein guter Test. Aber vielleicht hätten wir öfter den Torerfolg finden müssen."
Auf Hunt und Schindler angesprochen, fand auch "Boro" lobende Worte: "Man hat ja gesehen, dass das Zusammenspiel mit den Stürmern gut geklappt hat. Sie haben sich gut verstanden. Beide haben ihr Tor gemacht, was ja auch wichtig war. Jetzt müssen sie weiter so arbeiten, dann wird das schon." Der Nationalspieler hatte Werders ungefährdeten Sieg mit seinem Tor in der 4. Minute selbst früh eingeleitet, Diego nach neun Minuten ein zweites Tor nachgelegt. "Nach dem 2:0 haben wir es etwas schleifen lassen, aber das ist auch verständlich", resümierte Geschäftsführer Klaus Allofs. "Insgesamt war es aber ein gutes Vorbereitungsspiel. Die Zuschauer haben sieben Tore gesehen, und die Stimmung war sehr positiv."
Über 14.000 Zuschauer bildeten im Steigerwaldstadion eine für Testspiel-Verhältnisse außergewöhnliche Kulisse, die einen Werderaner besonders freute: Heimkehrer Clemens Fritz. "Ich habe mich gefreut, alte Freunde wiederzusehen. Und ich denke, wir haben uns ganz gut präsentiert", sagte der Erfurter, der bis 1997 und von 1999-2001 für Rot-Weiß spielte.
Etwas Besonderes war die Partie aber nicht nur für Fritz, schließlich war es für Neuzugang Peter Niemeyer nach drei Tagen bei Werder das "erste Mal" auf dem Platz. Auch wenn das Debüt des 23-Jährigen mit einem von ihm verschuldeten Foulelfmeter am Ende etwas getrübt wurde, zog er ein positives Fazit. "Ich habe mich gut zurecht gefunden. Und ich denke, dass man sich in dieser Mannschaft schnell Fuß fasst. Man merkt, dass sie eingespielt ist. Das macht es einfach." Im Hinblick auf den Elfmeter zeigte sich Niemeyer selbstkritisch. "Die letzte Aktion war sehr unglücklich. Ich berühre ihn leicht, er fällt, und den Elfer kann man geben. Aber die Freude über mein erstes Spiel überwiegt."
Entwarnung: Klose "in zwei, drei Tagen wieder dabei"
Schwamm drüber, denn gute Zeichen gab es in der thüringischen Landeshauptstadt auch abseits des Spielfeldes. Es ging um jemanden, der die Testspiel-Reise aufgrund von Leistenproblemen gar nicht mitgemacht hatte: Torjäger Miroslav Klose. Denn Thomas Schaaf verriet: "Es ist nichts Ernstes. In den nächsten zwei, drei Tagen ist Miro wieder dabei." Was bedeutet, dass sich die Zuschauer beim nächsten und letzten Test der Rückrunden-Vorbereitung am Dienstag gegen Magdeburg vielleicht wieder auf "Jubel-Zeichen" einstellen können. Von Kevin Schindler, oder auch von Miro Klose...
von Kevin Kohues und Enrico Bach
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