Studiengebühren senken Geburtenrate
Geschrieben am 24-01-2007 |
Hamburg (ots) - Studiengebühren könnten die niedrige Geburtenrate bei Akademikerinnen weiter senken. Zu diesem Schluss kommt der Flensburger Bildungsforscher Gerd Grözinger in der ZEIT. Weil zur Zahlung der Gebühren aufgenommene Kredite genau in der Lebensphase getilgt werden müssten, in der junge Frauen sich gewöhnlich für Kinder entscheiden, würden viele von ihnen in Zukunft eher auf Nachwuchs verzichten.
Nach einer Modellrechnung von Grözinger bekommen Frauen ihre Kinder zu hohen Anteilen im Alter zwischen 27 und 35 Jahren. Im Regelfall aber würden Frauen mit 26 mit dem Studium fertig und müssten dann etwa einen 10.000-Euro-Kredit bis in das 31. Lebensjahr abzahlen. Bei Männern sei die Lage noch gravierender, denn potenzielle Väter seien stärker als Frauen erst zu Kindern bereit, wenn sie sich wirtschaftlich abgesichert fühlen.
Eine Unterbrechen der Rückzahlung für die Zeit der Familiengründung sei auch wenig attraktiv, da die Zinsen bei den meisten Krediten weiter liefen.
In den USA haben sich Studiengebühren bereits in einer stark unterdurchschnittlichen Geburtenrate unter Akademikerinnen niedergeschlagen. "Studiengebühren in dieser harten Form scheinen ein effektives Verhütungsmittel darzustellen", sagt Gerd Grözinger.
Die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und das Saarland erheben vom kommenden Sommersemester an Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester. Zinsgünstige Kredite sollen auch Einkommensschwachen ein Studium ermöglichen.
Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 5 vom 25 Januar 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
Originaltext: DIE ZEIT Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2
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