Graf von Nayhauß, Kahn und Koll sind Journalisten des Jahres - Verleihung des "Goldenen Prometheus" vor über 450 Medienmachern in Berlin

Berlin (ots) - Das Medienmagazin V.i.S.d.P. hat gestern Abend die
Journalisten des Jahres 2006 mit dem "Goldenen Prometheus"
ausgezeichnet. Jörg Thadeusz moderierte die Verleihung des
Journalistenpreises vor mehr als 450 hochkarätigen Medienmachern im
Berliner Postbahnhof. Eine Jury aus führenden Medienjournalisten und
erfahrenen Chefredakteuren kürte die Journalisten des Jahres in den
Gattungen Fernsehen, Radio, Zeitung, Magazin, Newcomer und Online.
Sonderpreise wurden in den Kategorien Lebenswerk und Coup des Jahres
verliehen.

Die Preisträger:

Theo Koll - Fernsehjournalist des Jahres
Theo Koll, ZDF, wurde für die Redaktion von "Frontal 21"
ausgezeichnet. So distanziert und seriös die gern etwas ironische
Moderation von Theo Koll, so klar und direkt sind die Beiträge von
"Frontal 21". Während die ARD seinen politischen Magazinen die
Sendezeit kürzt, ist "Frontal 21" modernes Fernsehen, ohne dass die
Inhalte leiden.

Adrian Kreye und Robert Birnbaum - Zeitungsjournalisten des Jahres
Adrian Kreye, Süddeutschen Zeitung, wurde für 18 Jahre spannende und
oft genug prosaische Reportagen aus New York geehrt. Regelmäßige
Leser des Blattes fragen sich, wie Kreye seinen hohen Output an
tiefschürfenden und kenntnisreichen Reportagen schafft.

Robert Birnbaum, Tagesspiegel, wurde ausgezeichnet, weil er seine
Polit-Kenntnisse leserfreundlich weitergibt. Egal ob Erklärstück,
eine Seite drei oder ein Kommentar - seine Artikel sind nie Standard,
sondern beweisen sein Insiderwissen aus Politik und Parlament. Er
ergreift nicht Partei, sondern schreibt einfach das auf, was er
beobachtet und hört - und das ist eine ganze Menge.
Dominik Wichmann - Magazinjournalist des Jahres

Dominik Wichmann, Süddeutsche Zeitung Magazin, erhielt den
Goldenen Prometheus für die blattmacherische Schöpfung "Sagen Sie
jetzt nichts". Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - das dachte sich
wohl die Redaktion des SZ-Magazins. Per Foto antworten seitdem
interessante Menschen auf mehr oder weniger diskrete Fragen nur mit
ihrem Gesichtsausdruck - eine echte Erfindung.

Anita und Marian Blasberg - Newcomer des Jahres
In der Kategorie Newcomer wurden Anita und Marian Blasberg für ihr
Zeit-Dossier "Gestrandet in Europa" geehrt, eine Reportage über
westafrikanische Bootsflüchtlinge. Den Geschwistern Blasberg gelang
es, so beklemmend anschaulich und packend die Geschichte der Flucht
des jungen Senegalesen Mass Diop zu erzählen, dass man sich als Leser
mitgenommen fühlte auf dessen gefährliche Bootsfahrt über den
Atlantik.

Henryk M. Broder - Onlinejournalist des Jahres
Henryk M. Broder ist der Onlinejournalist des Jahres, weil er im
Karikaturenstreit die Frage gestellt hat, wo eigentlich all die
dänischen Fahnen herkommen. Und natürlich nicht nur deswegen. Der
Spiegel-Autor stellt eigentlich immer die richtigen Fragen und
beantwortet sie auch. Er ist polemisch und politisch absolut
unkorrekt, manchmal möchte man jubeln, weil endlich mal jemand
Klartext schreibt, machmal möchte man ihm widersprechen.
Ernst Elitz - Radiojournalist des Jahres

Ernst Elitz, Deutschlandradio, erhielt den Goldenen Prometheus,
weil er mit seinem Kultur-Sender eine Oase im deutschen Hörfunk
geschaffen hat. Der Erfolg gibt ihm Recht und zeigt, dass sich immer
mehr Hörer nach seriösem, glaubwürdigem und anspruchsvollem Hörfunk
mit hohem Anteil an Wortbeiträgen sehnen.

Oliver Kahn - Coup des Jahres
Den Coup des Jahres 2006 landete Oliver Kahn. Sein Verdienst: Er hat
beharrlich geschwiegen - und damit das deutsche Sommermärchen möglich
gemacht. Oliver Kahn stand nicht im Tor, aber mit Leib und Seele im
Dienst einer gemeinsamen Sache, für die symbolisch seine Umarmung
Lehmanns steht. Vor dieser WM war er ein exzellenter Torwart, seit
der WM ist Kahn eine Legende, Vorbild für Sportlichkeit, Teamgeist
und Disziplin, lebender Beweis, dass mediale Zurückhaltung eine
Siegerstrategie sein kann.

Mainhardt Graf von Nayhauß - Lebenswerk
Der politische Journalist Mainhardt Graf von Nayhauß erhielt den
Goldenen Prometheus für sein Lebenswerk. Die Jury würdigte ihn damit
als einen der wichtigsten und populärsten Journalisten Deutschlands.
In den vergangenen sechs Jahrzehnten war er der meistgelesene
Journalist der Republik. Ob für Spiegel, Bunte und Stern,
Wirtschaftswoche, Welt oder Bild, bei allen großen deutschen Verlagen
bewahrte er seine Unabhängigkeit und blieb seinem Stil treu: dem
anspruchsvollen Boulevard-Journalismus, der zu Recht als die hohe
Schule der Medienbranche gilt. Graf Nayhauß gelingt es stets,
Menschliches und politisch Relevantes geschickt und elegant zu
verknüpfen.

Weitere Informationen unter: www.goldener-prometheus.de

Originaltext: V.i.S.d.P.
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