Appell der Krankenkassen an Abgeordnete im Gesundheitsausschuss / Gesundheitsreform nicht zustimmen - Mehrbelastungen verhindern!
Geschrieben am 30-01-2007 |
Siegburg (ots) -
Gemeinsame Presseerklaerung
AOK-Bundesverband, Bonn BKK Bundesverband, Essen IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach See-Krankenkasse, Hamburg Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
Anlaesslich der Beratungen im Gesundheitsausschuss am 31. Januar 2007 appellieren die Spitzenverbaende der gesetzlichen Krankenkassen noch einmal eindringlich an die Ausschussmitglieder, der Gesundheitsreform nicht zuzustimmen und somit den Weg fuer einen Neustart frei zu machen. Die Spitzenverbaende betonen, auch die Flut der Aenderungsantraege habe die Reform nicht besser gemacht. Die großen Kritikpunkte bleiben: Die finanziellen Probleme werden nicht geloest, die Versicherten werden staerker belastet, es gibt weniger Wettbewerb, es entstehen mehr Buerokratie und Staatsmedizin. Darueber hinaus ist das Ziel der Koalition, einen fairen Wettbewerb zwischen GKV und PKV zu erreichen, voellig fehlgeschlagen. Die Privilegien der PKV bleiben weitgehend erhalten, die PKV wird weiterhin nicht adaequat an der solidarischen Finanzierung der Gesundheitskosten beteiligt.
Im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens wurden zahlreiche Zugestaendnisse an die Leistungserbringer gemacht, kritisierten die Spitzenverbaende. Dies wird die GKV finanziell weiter belasten. So soll der Solidarbeitrag der Krankenhaeuser von 500 Mio. Euro auf 250 Mio. Euro abgesenkt werden, auf den Ausgabenabschlag bei Fahrkosten wird ganz verzichtet. Eine kostenneutrale Umsetzung der Honorarreform in der vertragsaerztlichen Versorgung ist nach wie vor nicht gewaehrleistet. Insgesamt wird dies dazu fuehren, dass sich die von den Spitzenverbaenden geschaetzten Mehrbelastungen durch die Gesundheitsreform auf rd. 600 Mio. Euro allein in diesem Jahr summieren. Im Uebrigen koennen auch die geplanten Leistungsverbesserungen nicht darueber hinwegtaeuschen, dass die Reform auch strukturell in weiten Teilen ein Fehlschlag ist. Die neuen Moeglichkeiten zum Abschluss von Einzelvertraegen laufen weitgehend ins Leere, da nicht sichergestellt ist, dass die kollektivvertraglichen Budgets bereinigt werden.
Die Spitzenverbaende warnen zudem vor den Folgen der Organisationsreform. Da die gut funktionierenden Selbstverwaltungsstrukturen der GKV zerstoert werden und gleichzeitig mit dem Spitzenverband Bund eine neue komplexe Struktur aufgebaut werden muss, wird nicht nur neue Buerokratie geschaffen, sondern werden auch wichtige anstehende Projekte gefaehrdet. In die Phase der Umstrukturierung fallen die Entwicklung des neuen Verguetungssystems fuer Aerzte, die Weiterentwicklung des Verguetungssystems fuer die Krankenhaeuser ebenso wie die jaehrlichen Vorgaben fuer die Honorare der AErzte und Zahnaerzte, die Bestimmung der Festbetraege fuer Arznei- und Hilfsmittel, die Ausgestaltung der Telematik und vieles mehr.
Die Spitzenverbaende appellieren an die Ausschussmitglieder, jetzt eigenverantwortlich zu handeln und diese Reform zu stoppen.
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Internet unter www.gkv.info
Originaltext: Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=63905 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_63905.rss2
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