Südwest Presse: Kommentar zur Erbschaftsteuer
Geschrieben am 31-01-2007 |
Ulm (ots) - Wenn wie bei der Erbschaftsteuer ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von allen Seiten heftig gelobt wird, dann ist etwas faul. Oberfaul sogar. Allen Fachpolitikern war seit langem klar, dass die Wertansätze für viele Vermögensarten völlig willkürlich und damit ungerecht sind. Das zu ändern, wäre ihre Aufgabe gewesen. Aber sie hatten nicht den Mut dazu, sondern warteten lieber ab, dass ihnen die Karlsruher Richter diese unangenehme Arbeit abnehmen. Denn wo etwas geändert wird, gibt es auch Verlierer, und die schreien auf. Das Verfassungsgericht hat der Politik diesen Gefallen nicht getan. Vielmehr hat es sehr klug entschieden: Einerseits unterzog es sich der mühsamen Aufgabe, die vielfältigen Ungerechtigkeiten des gültigen Rechts aufzuzeigen, statt nur den eigentlich beklagten Teil herauszunehmen. Andererseits gab es aber keinerlei Hinweise, wie die Lösung des Problems aussehen könnte. Das ist Sache der Politik - und viel schwieriger, als die raschen Kommentare gestern vorgaukelten. Wenn es einfache Lösungen gäbe, wären sie längst umgesetzt. So aber kann nur vor Schnellschüssen gewarnt werden. Die knapp zwei Jahre Zeit, die Karlsruhe für die Reform gegeben hat, werden auch gebraucht werden. Erst müssen neue Bewertungsmaßstäbe her, und dann ist zu entscheiden, welches Vermögen durch Freibeträge auch künftig bevorzugt wird. Nur Mut!
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