Werder Bremen-Presseservice: Vorbericht zum Bundesligaspiel Werder Bremen - FC Schalke 04: Ohne Frings - mit Feuerwerk?
Geschrieben am 02-02-2007 |
Bremen (ots) - Diese Schalker... was für eine Serie! Werders ärgster Verfolger, der FC Schalke 04, der am Sonntag, 04.02.2007, um 17 Uhr im Weser-Stadion seine Visitenkarte abgibt, zeigt in dieser Saison eine Konstanz, die schon fast unheimlich ist, vor allem in den letzten 10 Spielen. Seit dem 29. Oktober 2006 (0:3 in Stuttgart) hat die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka kein Spiel mehr verloren. Vielleicht waren das Schweigen der Fans, die Tumulte rund um die Veltins-Arena, die im Torwartwechsel von Frank Rost zu Manuel Neuer ihren Höhepunkt fanden, und die richtige Motivation der besondere Kitzel für diese Mannschaft, die zwar gegen die Bayern noch ein 2:2 quittieren musste, aber danach aus neun Spielen 25 Punkte holte. Nur Nürnberg konnte den "Königsblauen" beim 0:0 in Franken einen Punkt abknöpfen.
Und nun dieser Showdown gegen Werder, das im gleichen Zeitraum auch überzeugend Fußball spielte, sich allerdings gegen Dortmund immerhin einmal geschlagen geben musste. "Es spielt der Erste gegen den Zweiten, dieses Spiel bekommt zurecht so viel Aufmerksamkeit", sagt Thomas Schaaf, "es waren immer besondere Spiele und es wird wieder eins werden. Wir freuen uns unheimlich darauf." Die beiden Kontrahenten haben sich abgesetzt, liegen inzwischen sieben Punkte vor dem Dritten Stuttgart, obwohl ihre beiden Rückrundensiege jeweils mit harter Arbeit verbunden waren. "Schalke hat sich nach dem Rückstand gegen Aachen wieder ins Spiel gebracht und sich noch durchgesetzt", sagt Thomas Schaaf respektvoll. Wer solche Spiele gewinnt, hat das Zeug zum Meister. Auch Werder selbst hatte gegen Hannover wie auch gegen Leverkusen das Glück des Tüchtigen. "Man kann nicht erwarten, dass nach einer Pause alles sofort wieder reibungslos funktioniert", zeigt sich Schaaf geduldig, "wir sind dennoch sehr zufrieden und können immer weiter nachlegen und es besser machen."
+ Werder blieb nur einmal ohne Tor - beim Hinspiel auf Schalke +
Bestmögliches dürfte gegen Schalke gefragt sein, das hat schon das Hinspiel gezeigt. Nach seiner schwächsten Saisonleistung musste Werder die Rückreise mit einem 0:2 im Gepäck antreten. Es war das bisher einzige Spiel in der Saison, in dem die grün-weiße Torfabrik ohne eigenen Treffer blieb, Kuranyi (mit acht Saisontoren bester Schalke-Schütze) und Hamit Altintop trafen dafür für die Hausherren, die danach eifrig Punkte sammelten und unter Beweis stellten, dass sie laut Klaus Allofs "sehr gut besetzt, eben ein echtes Spitzenteam sind, vor dem wir Respekt, aber keine Angst haben". Auch wenn dieser Gegner dafür sorgen wird, dass Allofs "am Sonntagmorgen sicher etwas angespannter" sein wird, blickt man bei Werder insgesamt doch unaufgeregt auf dieses Spiel. "Es ist kein Jahrhundertspiel", findet Allofs, "selbst unser Vorsprung auf die Bayern könnte in zwei, drei Spielen aufgeholt werden. Vier Mannschaften können Meister werden." Das Team sei so gefestigt, dass es weder bei einem Sieg überheblich, noch bei einer Niederlage verzweifelt sei, so Allofs weiter, "Aber natürlich hoffen wir, dass wir mit der positiven Variante leben 'müssen'".
Sehr positiv ist übrigens auch Werders Bilanz gegen Schalke, vor allem im heimischen Weser-Stadion. In der Bundesliga wurden hier 25 von 37 Duellen gewonnen, im August 1999 holte Schalke den letzten von nur sieben Siegen in Bremen. Die letzte Partie ging im vergangenen April 0:0 aus, vor allem eine Rudelbildung mit anschließender Sperre für Johan Micoud blieb in Erinnerung. Überhaupt liegt Schalke den Bremern besser, als man manchmal glaubt: in den vergangenen zehn Jahren lautet die Sieg-Bilanz 11:5 für Werder, fünf Spiele gingen unentschieden aus.
+ Prominente Ausfälle auf beiden Seiten - Prominenter TV-Regisseur +
Personell ist die Lage bei beiden Clubs nicht komplett entspannt. Bei Werder ist weiterhin der Einsatz von Torhüter Tim Wiese fraglich, Ersatzmann Andreas Reinke könnte weiter die Chance haben, "sich zu beweisen" (Thomas Schaaf). Nach dem weiter aussetzenden Kapitän Frank Baumann muss ausgerechnet beim Topspiel auch Ersatzkäpt'n Torsten Frings passen, er sah in einer nicht ganz eindeutigen Szene in Leverkusen für vermeintliches Ballwegschlagen seine fünfte gelbe Karte. "Gefreut habe ich mich darüber nicht, aber nun ist es eben passiert", sagte Thomas Schaaf, "er muss draus lernen, ich hake das ab. Er fehlt uns und basta!" Doch Schaaf muss nicht bange sein: "Wir haben mehrere Alternativen und schon gezeigt, dass der eine oder andere diese Position spielen kann. Wir sind im Mittelfeld sehr flexibel."
Konkurrent Schalke muss auf Aachen-Torschütze Rafinha (Gelbsperre), Christian Pander (Bänderriss) und Gerald Asamoah (Beinbruch) verzichten. Ob Lincoln und Levan Kobiashvili auflaufen, war am Freitag noch fraglich.
Egal wer auf dem Platz steht und wie es dieses Mal ausgeht, das Interesse am Bundesliga-Gipfel ist enorm. Das TV-Live-Signal wird in 84 Länder gesendet, 25 Kameras werden surren, darunter eine Kran- und eine extra Hintertorkamera. Um die perfekte Bildfolge und -ästhetik sicherzustellen, hat sich der Regisseur des Fußball-WM-Endspiels Wolfgang Straub angekündigt. Ein Elfmeterschießen wird es zwar nicht geben, aber ein grün-weißes Feuerwerk wäre doch nicht schlecht!
von Enrico Bach
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