WAZ: Kritik an außenpolitischer Rede: Rüttgers polarisiert - Kommentar von Hendrik Groth
Geschrieben am 04-02-2007 |
Essen (ots) - Mag sein, dass Jürgen Rüttgers in der einen oder anderen Formulierung prägnanter hätte sein müssen. Seine Rede vor der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik jedoch als Anbiederung nach links darzustellen, sie als Blamage zu definieren, geht fehl. Das einfache Schwarz-Weiß-Denken der Neokonservativen ist von der Realität demaskiert worden. Als letzter radikaler Vertreter dieser Denkschule hat sich George W. Bush auf den ideologischen und dogmatischen Irrweg begeben, der die Welt bei weitem nicht sicherer gemacht hat. Darauf hat Rüttgers hingewiesen. Wer sich nun von Rechts ereifert und dem NRW-Ministerpräsidenten vorwirft, seine Positionen seien von keinerlei Sachkenntnis geprägt, der reagiert reflexartig. Es gibt eben für den Terror keine monokausale Begründung, auch wenn eurozentristische oder von den Wählern abgestrafte US-Strategen davon zu träumen wagten. Das simple "Draufhauen" im Irak oder im Nahen Osten hat zu keiner Lösung geführt. Das zu erwähnen, ist weder eine Relativierung des Terrors, noch ist das der Beleg für ein naives, außenpolitisches Weltbild.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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