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Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe aktiv gegen Mädchenbeschneidung / Anzahl beschnittener Mädchen in den Projektgebieten durch Aufklärung drastisch gesenkt

Geschrieben am 05-02-2007

Addis Abeba (ots) - Die Abschaffung der weiblichen Beschneidung
und Frühverheiratung von Mädchen ist seit vielen Jahren eines der
wichtigsten Ziele von Menschen für Menschen in Äthiopien. Karlheinz
Böhm hatte in den ersten Jahren seiner Arbeit im Osten des Landes
immer wieder mit Bauern über schädliche Traditionen diskutiert und
dazu angeregt, die Mädchenbeschneidung einzustellen. Tief schockiert
durch den Tod der 8-jährigen Safia, einem Nachbarmädchen, das unter
schrecklichen Leiden an den Folgen der Genitalverstümmelung starb,
startete Karlheinz Böhm mit seiner Organisation Ende 1998 mit der
"Safia-Kampagne" eine breit angelegte Offensive gegen die
Beschneidung von Mädchen und Frauen. Am Anfang stand die öffentliche
Erklärung religiöser Führer, dass Frauenbeschneidung weder im Islam
noch im äthiopisch-orthodoxen Christentum gefordert sei.

"Wir sollten daran denken, dass die Natur Menschen, sowohl Frauen
als auch Männer, in ihrer endgültigen Vollkommenheit geschaffen hat.
Wenn man daran glaubt, kann es nie eine Verstümmelung wie die
Beschneidung der Vagina geben", sagt Karlheinz Böhm.

Seit dem Start der Kampagne hat Menschen für Menschen
Hunderttausende in unzähligen Veranstaltungen und Programmaktivitäten
über FGM (Female Genital Mutilation) aufgeklärt: in Workshops,
Fortbildungen für medizinisches Fachpersonal und Hebammen, in
öffentlichen Diskussionen und Theatervorführungen, bei Treffen von
Kreditgruppen und Schulkomitees, in Dramaserien in Radio und
Fernsehen. Gezielt einbezogen in diese Arbeit werden auch ehemalige
Beschneiderinnen, von denen einige zu mutigen Streiterinnen gegen
weibliche Genitalverstümmelung wurden.

Fast 200 Komitees auf Dorfebene, denen Lokalverwalter,
Schuldirektoren, Vertreterinnen von Frauen, Jugend,
Religionsgemeinschaften und Gesundheitsverwaltung angehören,
überwachen die Einhaltung der zunächst gemeinschaftlich getroffenen
Verbotsbeschlüsse. 2005 wurde dann das Verbot jeder Form von
Mädchenbeschneidung im äthiopischen Strafrecht festgeschrieben.

Der Erfolg ist überraschend deutlich. In ersten Projektgebieten
von Menschen für Menschen in Ost-Hararghe, den Distrikten Fedis und
Babile, wo so gut wie alle Mädchen der Infibulation, der
drastischsten Form der Beschneidung, unterzogen wurden, ist die
Genitalverstümmelung innerhalb weniger Jahre vollständig abgeschafft
worden. In den Projektgebieten in Nordshoa, in denen traditionell
kleinen Mädchen die Klitorisspitze abgeschnitten wird, wird diese
Praxis heute, einer unabhängigen Untersuchung zufolge, von 87 % der
Bevölkerung abgelehnt.

Originaltext: Stiftung Menschen für Menschen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17459
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17459.rss2

Pressekontakt:
Thomas Goesmann
Stiftung Menschen für Menschen - Deutschland
Tel.: 089-383979-69 - Fax: 089-383979-71
Email: info@mfm-online.org
www.menschenfuermenschen.de

Adelheid Bahmou
Verein Menschen für Menschen - Österreich
Tel.: 01-5866950-21 - Fax: 01-5866950-12
Email: a.bahmou@mfm.at
www.menschenfuermenschen.at

Josefine Kamm
Stiftung Menschen für Menschen - Schweiz
Tel.: 043-49910-60 - Fax: 043- 49910-61
Email: info@mfm-schweiz.ch
www.menschenfuermenschen.ch


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