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Consline-Szenario zur CO2-Reduktion: Die Automobilindustrie braucht neue Mythen

Geschrieben am 05-02-2007

München (ots) -

Über 100 Jahre wurde in der automobilen Welt der Mythos aufgebaut,
das größere und leistungsstärkere Auto ist das bessere Auto: Mehr
Technik, mehr Sicherheit, mehr Komfort und natürlich mehr
Geschwindigkeit. Die Begehrlichkeit eines Fahrzeugs erstreckt sich,
abgesehen von einer Minderheit Andersdenkender, beim allgemeinen wie
beim finanziell potenten Publikum direkt entlang der Achse Größe,
Leistung und Preis. Und damit auch entlang dem Verbrauch.

Dieser Mythos kollidiert mit der jüngsten Forderung der EU, den
durchschnittlichen CO2-Ausstoß eines Fahrzeugs bis zum Jahr 2012 auf
120 g/km zu begrenzen. Das entspricht etwa 4,5 l / 100 km oder ganz
konkret: VW Polo 1,4 TDI, Dreizylinder 70 PS mit exakt 119 CO2 g/km.

Die Consline AG hat in einer exklusiven Studie zwei Szenarien
entwickelt, in denen die Umsetzung dieser Forderung auf die
Automobilindustrie untersucht wird. Die wesentlichen Ergebnisse im
Extremszenario ("EU setzt sich durch") lauten:

- Kurzfristig (2007-2010) massive Abschreibungen auf die bereits
voll laufenden Fahrzeugentwicklungen für Markteinführungen ab
2010.

- Mittelfristig (bis 2012) führt die Unterbrechung der in der
Autoindustrie traditionellen "Vererbung" von Fahrzeug-Know-how
und Fahrzeugeigenschaften (eben auch des Verbrauchs) vom
Vorgängermodell auf das Nachfolgemodell zu gigantischen
Sprungkosten innerhalb der Autoindustrie.

- Selbst wenn die Autoindustrie den Umschwung bis 2012 schaffen
könnte, würde der Paradigmenwechsel die Verbraucher überfordern.
Dies gilt insbesondere für Premiumhersteller, die in der ganzen
Welt, also auch weniger umweltsensiblen Regionen wie z.B. China,
die gleichen Fahrzeugmodelle verkaufen.

- Gerade die Premiummarken wie Audi, BMW und Mercedes würden in
dem Extremszenario Gewinneinbrüche sowie Marktanteilsverluste
und in der Folge Arbeitsplatzabbau erleiden.

- Langfristig (bis 2020) würde es demzufolge zu einer Umschichtung
in der Automobilindustrie zugunsten europäischer und asiatischer
Volumenhersteller kommen. Diese Hersteller haben bessere
Voraussetzungen, mit verbrauchsgünstigen, dann höherwertigen
Fahrzeugen die Kaufkraft der bisherigen Premiumkunden
abzuschöpfen. Zudem hängt ihre Finanz- und Innovationskraft
nicht so stark vom Verkauf leistungsstarker Modelle ab und sie
können jetzt schon auf regionenspezifische Produkt- und
Fertigungsstrategien z.B. in China und Südamerika zurückgreifen.

Für die nächsten zwei Jahrzehnte ist nicht absehbar, dass
Brennstoffzellen, Wasserstoff- oder Elektroantrieb den
Verbrennungsmotor ersetzen können. Und CO2 kann im Fahrzeug nicht
gefiltert, konvertiert oder gespeichert werden. Aber auch in einem
von der Consline AG für wahrscheinlicher gehaltenen "gemäßigten
Szenario" werden gerade die deutschen Premiumhersteller nicht
umhinkommen, den Wettbewerb um die Generierung des neuen Mythos zu
eröffnen.

Über den Autor der Studie:

Dr. Heinz van Deelen, Dipl. Kfm., Dipl. Psych., war 15 Jahre
Top-Manager in der Autoindustrie und u.a. verantwortlich für die
Erstellung von Umwelt-, Energie- und Verkehrsszenarien sowie die
Entwicklung des neuen MINI bei BMW. Bei Volkswagen war er
verantwortlich für den konzernweiten Vertrieb an Groß-, Firmen- und
Direktkunden und hat dabei in zahlreichen Gesprächen die
Kaufmotivation von Unternehmern, Führungskräften, VIP und Politikern
kennen gelernt. Seit dem Jahr 2000 ist er Vorstand der Consline AG,
einem auf die Automobilindustrie sowie die Handels- und
Energiebranche fokussierten Marktforschungs- und Beratungsunternehmen

Über Consline:

Die Consline AG verbindet die Stärken von Unternehmensberatung,
Marktforschung und Informationsdienstleistung. Schwerpunkte bilden
systematische Markt- und Wettbewerbsinformationen,
branchenspezifische Newsdienste sowie die Entwicklung von
strategischen Empfehlungen und Szenarien für führende Unternehmen.

Originaltext: Consline AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=28739
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_28739.rss2

Pressekontakt:
Consline AG
Stefanie Ostermann
Leonrodstraße 68
80636 München
Tel.: +49 (89) 30 63 65-12
Fax: +49 (89) 30 63 65-28
eMail: contact@consline.com
Internet: www.consline.com


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