Deutsche Umwelthilfe sieht Belland-Materialkreislauf als immer noch nicht geschlossen
Geschrieben am 06-02-2007 |
Berlin (ots) - Angeblich geschlossener Materialkreislauf von Belland-Einwegbechern besteht nach Überzeugung der DUH weiter nur auf dem Papier - DUH besichtigt Belland-Materiallager und Demonstrationsanlage und zieht ernüchternde Bilanz - Granulat für die Becherherstellung wird bisher nicht aus Rezyklat hergestellt
Über zehn Jahre nach dem ersten Einsatz von Einwegbechern aus so genanntem Belland-Material bleibt der von der Firma Belland-Vision für diesen Kunststoff versprochene vollständig geschlossene Materialkreislauf nach Recherchen der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH) weiter Theorie. Seit Mitte der neunziger Jahre wurden bei Veranstaltungen unter anderem in Arenen der Fußball-Bundesliga ausschließlich Belland-Becher aus frischem, so genanntem "Virgin-Material" und in unbekannten Mengen aus billigeren anderen Kunststoffen wie Polystyrol vertrieben. Becher aus recyceltem Belland-Material waren nie in industriellem Maßstab in Umlauf. Diese Einschätzung der DUH wird durch Betriebsbesichtigungen untermauert, die DUH-Mitarbeiter kürzlich in einem Belland-Materiallager im münsterländischen Ahaus und in einer so genannten Recyclinganlage bei der Innocycling GmbH & Co KG im thüringischen Rudolstadt durchführen konnten.
In dem Lager in Ahaus wurde nach Ansicht der DUH aber offensichtlich, dass ein unbekannter Teil der in mehreren Stadien der Fußballbundesliga vertriebenen und anschließend von Helfern eingesammelten Einwegbecher nicht aus Belland-Material, sondern aus einem anderen, billigeren Kunststoff (Polystyrol) bestand. Dessen ungeachtet waren diese Becher mit dem Belland-Material-Zeichen bedruckt. Zwar wurde der DUH im Materiallager Ahaus eine Probennahme durch Belland-Vision-Vertreter verweigert, der Einsatz von Polystyrol jedoch grundsätzlich zugegeben.
Die Werksbesichtigung in Rudolstadt ergab, dass dort bislang nur Granulat aus zuvor in der Schweiz gefertigtem "Virgin-Material" zum Einsatz kommt. Rezyklat wird im dortigen Produktionsprozess bisher nicht eingesetzt.
"Seit Jahren hören wir immer neue Versprechungen von Belland-Vision, die Recyclinganlage sollte nach jahrelangen Ankündigungen endlich im Juni 2006 in Betrieb gehen. Nun erfahren wir im Dezember 2006, dass der Materialkreislauf immer noch nicht geschlossen ist und erst noch weitere Erprobungen einzelner Verfahrensschritte notwendig seien", urteilt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Gleichzeitig versucht Belland, mit falschen Behauptungen sein derzeitiges Einwegsystem in immer mehr Fußballstadien durchzusetzen und dabei die umweltfreundlichen und etablierten Mehrwegsysteme zu verdrängen. Nach DUH-Informationen wird in Kürze auch für das Stadion in Hannover über die Frage des Fortbestands des bisherigen Mehrwegsystems oder dessen Ersatz durch ein Einwegsystem entschieden.
Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22521 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22521.rss2
Pressekontakt: Für Rückfragen: Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171/3649170, Fax: 07732 9995-77, E-Mail: resch@duh.de
Eva Leonhardt, Projektleiterin Kreislaufwirtschaft, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/258986-12, Fax: 030/258986-19, Mobil: 0151/16716545, E-Mail: leonhardt@duh.de
Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030/ 25 89 86-15, Mobil: 0171/ 56 60 577, E-Mail: rosenkranz@duh.de
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