Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 09.02.07 (Woche 6) bis Donnerstag, 22.03.07 (Woche 12)

Baden-Baden (ots) - Freitag, 9. Februar 2007 (Woche 6)/07.02.2007

22.00
Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Wie das Leben so spielt... 20 Jahre Nachtcafé

Seit zwanzig Jahren präsentiert Wieland Backes interessante
Zeitgenossen zu privaten wie gesellschaftlichen Themen: "Menschen wie
Du und Ich", schillernde Stars und Sternchen, geistreiche
Intellektuelle, lästernde Provokateure. Oft wird er gefragt, was denn
aus Gästen wurde, die den Zuschauerinnen und Zuschauern besonders im
Gedächtnis und im Herzen geblieben sind: sei es die heimliche
schwangere Geliebte des Chefarztes, der Top-Manager, der nach dem
Finanzcrash ins Kloster ging oder die Eltern, die Fünflinge bekamen
und nicht wussten, wie sie das finanzieren sollten. Zum 20-jährigen
Nachtcafé-Jubiläum lädt Wieland Backes nun die Gäste ein, bei denen
es besonders interessante und spannende Wendungen gab. Er diskutiert
mit ihnen darüber, wie man sein Schicksal beeinflussen kann, wofür es
sich zu kämpfen lohnt und wie das Leben so spielt .

Die Gäste:

Sigrid Lindner sprach in der ersten Nachtcafé-Sendung "Schwierige
Lieben" 1987 über ein Tabu: Sie war die heimliche Geliebte eines
Chefarztes. Was sich anhört wie die Geschichte aus einem
Groschen-Roman war für sie harte Realität. Hochschwanger, wusste sie
damals noch nicht, wie ihr Leben nach der Geburt verlaufen würde.
Wird sich der Vater zu ihr und dem Kind bekennen und das Ende aller
Heimlichkeiten herbeiführen? Wie das Leben so spielt, schlug sie sich
jedoch als alleinerziehende Mutter durchs Leben. Die damalige
Liebesbeziehung hat sie nie bereut. Sohn Moritz, der so alt ist wie
das "Nachtcafé", begleitet sie zum Jubiläumsbesuch.

Für Reinhold Messner waren die Berge zeitlebens seine größte
Herausforderung. Er hatte 1986 als erster Mensch alle vierzehn
Achttausender bestiegen. Als Held fühlte er sich bei seinem Besuch in
der Sendung "Helden" dennoch nicht. Bei allem sportiven Ehrgeiz hat
er sich immer den Luxus geleistet ein anarchistisches Leben zu
führen. In eine große Krise geriet Reinhold Messner durch den Tod
seines Bruders bei der Besteigung des Nanga Parbat. Jahrelang musste
er gegen die Vorwürfe ankämpfen, eine Mitschuld an dessen Tod zu
haben. Inzwischen ist die Sache gerichtlich beigelegt. Heute spürt
der Extremsportler die Spuren des Alters und bezeichnet sich nur noch
als "Sonntagsbergsteiger".

Was es bedeutet, mit einem großen Namen zu leben, erfährt Albert
Steigenberger am eigenen Leib. Als einziger Junge der Familie, war er
für die Nachfolge des traditionsreichen Hotelunternehmens auserkoren.
Diesem Anspruch fühlte er sich nicht gewachsen, er verfiel früh dem
Alkohol. Während die drei Schwestern die Geschäfte weiterführten,
ließ sich Steigenberger nach dem Tod des Vaters das Aktienpaket
auszahlen und tummelte sich im Jet-Set. Als er im Jahr 2000 im
"Nachtcafé" war, kämpfte er noch mit seinem Alkoholismus. Inzwischen
hat er einen schwierigen Entzug hinter sich und lebt bescheiden und
zufrieden als Blumenhändler.

Michael Poliza war mit seinen 29 Jahren bereits ein erfolgreicher
Geschäftsmann, als er 1987 den Weg ins "Nachtcafé" fand. In der
boomenden Computerbranche hatte es der ehemalige Jungschauspieler bis
Mitte der 90er Jahre zu mehreren Firmen gebracht. Das Ende einer
Liebesbeziehung war der Wendepunkt in Polizas Leben. Er verkaufte
seine Firma und entdeckte eine neue Liebe: die Fotografie. Drei Jahre
segelte er um die Welt und machte eher beiläufig Karriere. Heute gilt
er als einer der besten Wildlife-Fotografen: "Ich bin in vieles so
reingeschlittert, weil ich einfach Spaß daran hatte."

Heike Maurer steckte mitten in einer Lebenskrise, als sie vor acht
Jahren im "Nachtcafé" zu Gast war. Jahrelang wurde die ZDF-Lottofee
von ihrem Ehemann betrogen und hatte den Glaube an die Liebe
begraben. Doch das Leben meinte es gut mit ihr, sie fand ein neues
Liebesglück mit einem zehn Jahre jüngeren Mann. Letztes Jahr folgte
die Traumhochzeit unter Palmen. Heute fühlt sie sich glücklicher denn
je, allerdings "verheilen die Narben, die mir mein Ex-Mann zugefügt
hat, nie ganz."

Prof. Ronald Hitzler sieht das Leben als Bastelanleitung, in der
sich jeder Mensch seine eigene Existenz zusammenstellt. Der Mensch
wird daher zum Spieler in seinem eigenen Leben, was aufgrund der
Vielzahl an Wahlmöglichkeiten jedoch eine große Herausforderung an
jeden einzelnen darstellt. Die individuelle Bastelkompetenz
entscheidet laut Hitzler über den Erfolg des Lebens: "Manche von uns
stellen sich begabter an, andere pfuschen ihr Leben lang herum."

An der Bar:
Christine Kaufmann war schon im Kindesalter als "Rosen-Reslie" eine
Schönheit, was ihr sehr früh zum Durchbruch verhalf. Mit 18 Jahren
ging sie nach Hollywood und heiratete den Weltstar Tony Curtis, mit
dem sie zwei Kinder bekam. Drei weitere Ehen und viele
Liebesabenteuer bestimmten ihr turbulentes Leben. Für Christine
Kaufmann sind die Tücken des Alters kein Problem, sie wurde als
schönste Großmutter Deutschlands tituliert. Auch mit über 60 Jahren
will sie Erotik und Sinnlichkeit genießen. "Ich habe mich nie
ausgeglichener gefühlt als jetzt."

Freitag, 9. Februar 2007 (Woche 6)/07.02.2007

23.30
Nachtkultur
Die Kultur-Illustrierte
Moderation: Markus Brock

unter anderem mit folgenden Themen:
- Glamour-Alarm in Berlin! - Erste Eindrücke von der Berlinale
- Gnade für die RAF-Terroristen? - Dunkle Erinnerungen an den
deutschen Herbst
- Erneuerer der Skulptur - Auguste Rodin im Züricher Kunsthaus
- Zerstörung der Gemütlichkeit? - Wohnen im 20. Jahrhundert

Internet: http://www.swr.de/nachtkultur

Freitag, 9. März 2007 (Woche 10)/07.02.2007

Erstsendedatum beachten!

09.35 ARD-Buffet
Ratgeber für Leib und Seele
(Erstsendung 08.03.2007, Das Erste)

Mittwoch, 21. März 2007 (Woche 12)/07.02.2007

Geänderten Programmablauf beachten!

01.50 (VPS 02.40)
In aller Freundschaft
Spätes Glück
Fernsehserie Deutschland 2002
Folge 159

02.40 (VPS 03.30)
Brisant
Boulevard Magazin

03.10 (VPS 04.00)
BW+RP: Leute night
SR: Saartext

(bis 05.00 - weiter wie mitgeteilt)

Donnerstag, 22. März 2007 (Woche 12)/07.02.2007

22.55 Zum 80. Geburtstag von Martin Walser (24.03.)
Literatur im Foyer - extra
mit Thea Dorn
Gast: Martin Walser

Am 24. März wird Martin Walser 80 Jahre alt. Der Geburtstag des
Schriftstellers ist für das SWR Fernsehen Anlass für einen
Programm-Schwerpunkt: In einer Extra-Ausgabe der Sendung "Literatur
im Foyer" wird Martin Walser Thea Dorn für ein großes Interview zur
Verfügung stehen. Im anschließenden Film "Martin Walser - Ein
Stilportrait" gewährt Walser Einblick in seine literarische
Werkstatt.
Martin Walser ist - wie kein anderer Schriftsteller in Deutschland -
ein Geschichts- und Geschichtenerspürer. Seine Romane bilden ein
Panoptikum deutscher Nachkriegsbefindlichkeit, seine Reden und Essays
erahnen seismographisch historische Verschiebungen. Von Anselm
Kristlein bis Gottlieb Zürn hat die Walserromanfamilie erlebt, was
die Republik beschäftigt hat, aber immer aufs menschliche Maß
heruntergebrochen, immer von einer Randlage aus erzählt, nie ganz
einverstanden, immer leicht verstimmt.
Walsers Auftritte sind Legende. Die Friedenspreisrede von 1998 hat
die kritische Öffentlichkeit gespalten, aber auch schon für die Reden
der 80er Jahre, für den damals unmöglichen Wunsch nach einem
vereinigten Deutschland, wurde er heftig kritisiert von denen, die
sein Engagement gegen den Vietnamkrieg gutgeheißen und unterstützt
haben.
Zu seinem 80. Geburtstag erscheint der Balladenband "Das geschundene
Tier". 39 kurze Gedichte, mit entblößtem Herzen an den Erfahrungen
eines alternden Menschen entlanggeschrieben, fast skizzenhaft,
spontan wie die Zeichnungen seiner Tochter Alissa Walser, die den
Texten beigegeben sind.
Im Gespräch mit Martin Walser geht es ums Ganze: Schreiben,
Lebenskrisen, Sinnsuche, Gott.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ursula Foelsch, Tel. 0 72 21 /
9 29 - 22 85.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169
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