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Regisseur Paul Schrader: Keine Leinwandrückkehr von "Taxi Driver"

Geschrieben am 07-02-2007

Hamburg (ots) - Der amerikanische Regisseur Paul Schrader,
Jury-Präsident der diesjährigen Berlinale äußert sich in der ZEIT
über seine puritanische Jugend, die wilden Siebziger in Los Angeles
und über seinen neuen Film The Walker, der auf der Berlinale Premiere
haben wird. The Walker, so Schrader, knüpfe an seinen Film Ein Mann
für gewissen Stunden an, in dem Richard Gere 1980 den American Gigolo
spielt: "Mich hat interessiert", so Schrader, "wie ein Mann, der
vielleicht auch einmal ein amerikanischer Gigolo war, heute leben
würde."

1976 wurde Schrader mit dem Buch zu Martin Scorseses Taxi Driver
bekannt. Eine Leinwandrückkehr seiner berühmtesten Drehbuchfigur kann
er sich allerdings nicht vorstellen: "Das würde nicht mehr
funktionieren. Der große Unterschied zwischen Irak und Vietnam
besteht darin, dass die Soldaten nach Vietnam eingezogen wurden. Nur
deshalb gab es die Massenproteste. Und deshalb hatte eine Figur wie
Taxi Driver mit ihrer Wut und ihren Obsessionen ihre Logik und
Berechtigung."

Seine Ankunft im Los Angeles der Endsechziger beschreibt Schrader,
als extreme Erfahrung: "An dem Tag, an dem ich mein calvinistisches
Heimatstädtchen in Michigan verließ, kam ich noch am selben Abend in
Los Angeles an. Da saß ich dann mit einer Handvoll Kommilitonen, die
ich nie zuvor gesehen hatte, zusammen, rauchte Haschisch und hörte
psychedelische Musik. Es war ein echter Kulturschock."

An seine erste Jury-Mitgliedschaft in Berlin 1987 denkt Schrader
heute mit gemischten Gefühlen zurück, da die Jury unter dem
Präsidenten Klaus-Maria Brandauer zwischen einem russischen und einem
amerikanischen Film zerstritten gewesen sei: "Ich wollte Platoon den
Goldenen Bären geben, denn es war mit Abstand der beste Film. Aber
der russische Delegierte brüllte herum und beschimpfte Platoon als
proamerikanische militarisierte John-Wayne-Scheiße. Da nahm mich
Brandauer beiseite und sagte: "Mensch Paul, es ist nur ein Film. Und
es ist das erste Jahr, in dem der Osten mit dem Festival
zusammenarbeitet." Platoon hat nicht gewonnen. Letztlich passierte
das, weil der damalige Berlinale-Chef Moritz de Hadeln das alles mit
dem Osten ausgedealt hatte."

Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 7 vom 8. Februar 2007
senden wir Ihnen gerne zu.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=9377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)


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