stern.de: Beckstein kritisiert von der Leyens Vorschläge zu "Killerspielen"
Geschrieben am 13-02-2007 |
Hamburg (ots) - In der Union ist ein Streit über den Umgang mit so genannten "Killerspielen" ausgebrochen. Als unzureichend kritisiert der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) das "Sofortprogramm" für einen verbesserten Jugendschutz, das Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) und der niedersächsischen Familienminister Armin Laschet (CDU) am Dienstag in Berlin vorgestellt haben.
"Verbesserungen beim Jugendschutz sind notwendig", sagte Beckstein zu "stern.de", der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins "stern". "Da rennt bei mir jeder offene Türen ein. Jugendschutz bei Killerspielen allein reicht aber nicht: Solche Spiele werden von 18-Jährigen an Minderjährige weitergegeben. Außerdem sind in punkto Gewalt die 18- bis 25-Jährigen besonders auffällig. Da hilft der beste Jugendschutz nicht weiter."
Von der Leyen und Laschet wollen das Jugendschutzgesetz verschärfen, um so Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Spielen mit exzessiver Gewalt zu erschweren. Bayern dringt auf ein generelles Verbot der Spiele. Mit einer Gesetzesinitiative, die an diesem Freitag in den Bundesrat eingebracht werden soll, will Bayern deshalb das Strafrecht ändern. Der Paragraf 131 soll um einen Paragrafen 131 a ergänzt werden.
Beckstein widersprach der Behauptung Laschets, der bayerische Gesetzesentwurf bringe verfassungsrechtliche Schwierigkeiten mit sich. "Die verfassungsrechtlichen Einwände sind nicht überzeugend", sagte Beckstein zu "stern.de." "Über schädliche Wirkungen von menschenverachtenden Gewaltdarstellungen gibt es keinen ernsthaften Zweifel. Paragraf 131 reicht in der Rechtsanwendung für Computerspiele nicht aus, deshalb brauchen wir das neue Verbot."
Der niedersächsische Familienminister Laschet hatte bei der Vorstellung des "Sofortprogramms" in Berlin gesagt, er halte den bayerischen Vorstoß für "verfassungsrechtlich schwierig", weil ein so weit gehender Einschnitt in die Grundrechte aus seiner Sicht nicht haltbar begründet werde. "Sie müssten dann die Kausalität zwischen dem Spielen und einem Amoklauf nachweisen. Ich glaube, dass das im bayerischen Entwurf noch nicht ausreichend bedacht ist", sagte Laschet.
Beckstein forderte von der Leyen und Laschet auf, sich an den Koalitionsvertrag von SPD und Union zu halten. "Ich rege an, die Koalitionsvereinbarung zu lesen", sagte der bayerische Innenminister zu "stern.de". "Darin ist der Vorschlag enthalten, Killerspiele zu verbieten. Ich fordere nur das ein, was in den Koalitionsvereinbarungen zwischen SPD, CDU und CSU festgelegt worden ist. Im Übrigen hat Justiministerin Zypries sich auf der europäischen Ebene für ein europaweites Vorgehen gegen Killerspiele eingesetzt. Wenn man nichts Wirksames im eigenen Land macht, ist das nicht extrem glaubwürdig."
Das vollständige Interview können Sie unter www.stern.de/beckstein nachlesen.
Originaltext: Gruner+Jahr, stern Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6329 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
Pressekontakt: Ansprechpartner in der Redaktion: Florian Güßgen, 030/20224-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
53878
weitere Artikel:
- N24-EMNID-UMFRAGE: Bundesbürger deutlich gegen Begnadigung Klars Berlin (ots) - Die Meinung der Deutschen zum Umgang mit den ehemaligen RAF-Mitgliedern Brigitte Mohnhaupt und Christian Klar ist überaus deutlich: 69 Prozent der Befragten lehnen eine Begnadigung des noch inhaftieren Ex-Top-Terroristen Christian Klar durch den Bundespräsidenten ab. Nur 19 Prozent fänden einen solchen Schritt richtig, keine Angabe machten 12 Prozent. Obwohl 56 Prozent der Befragten überzeugt sind, dass von den beiden ehemaligen RAF-Mitgliedern keine Gefahr mehr ausgeht, wird die beschlossene Entlassung der früheren mehr...
- BDZV: EU-Pläne für Product-Placement sind Mogelpackung Berlin (ots) - Als "ärgerliche Mogelpackung" hat der BDZV heute die Empfehlung der EU-Minister für Kultur und Medien für eine neue europäische Fernsehrichtlinie bezeichnet. Die zu einem sogenannten informellen Treffen in Berlin zusammengekommenen Minister haben sich zwar dafür ausgesprochen, dass Product-Placement im Grundsatz verboten bleibt. Ausnahmen sollen jedoch für den großen Bereich leichter Unterhaltung und Serien, Filme und Sportübertragungen gelten. Dies führe in der Praxis zu einer Irreführung der Verbraucher, kritisierte mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Entführungen im Irak / Opferorganisation Weißer Ring bietet irakischem Vermittler Hilfe an Halle (ots) - Die Opferschutzorganisation "Weißer Ring" hat dem irakischen Geschäftsmann Abd al-Halim Hidschadsch ihre Hilfe angeboten. "Ich kann ihm nur empfehlen, sich beim Weißen Ring zu melden", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete und "Weißer Ring"-Vorstandsmitglied Siegfried Kauder der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe); er ist Vorsitzender des BND-Untersuchungsausschusses. "Es muss sich um das Opfer eines Gewaltdelikts handeln, und es muss Bedürftigkeit bestehen. Dann helfen wir unbürokratisch." mehr...
- Dorothee Menzner: VW-Gesetz muss bleiben Berlin (ots) - Zur Einschätzung des Generalanwalts des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), Ruiz-Jarabo Colomer, das VW-Gesetz verstoße gegen den freien Kapitalverkehr erklärt Dorothée Menzner, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE.: DIE LINKE. steht an der Seite der Gewerkschaften und der Beschäftigten, wenn es um den Erhalt des VW-Gesetzes und gegen Neoliberalismus mit Bolkesteins Handschrift geht. Auch weite Teile der niedersächsischen Bevölkerung sind für den Fortbestand der gesetzlichen Sonderregelung. Das Gesetz hat mehr...
- LVZ: LVZ: Friedenseinsatz-Experte Kühne: Deutschland muss weg von der Kurzatmigkeit bei Auslandseinsätzen/Auch Bundeswehrsoldaten sollten länger als vier Monate im Einsatz bleiben Leipzig (ots) - Liebe Kollegen, Sie erhalten hiermit vorab Auszüge aus einem Interview der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe) mit Winrich Kühne, Direktor des Berliner Zentrums für Internationale Friedenseinsätze Leipzig. Deutschland müsse weg von der Kurzatmigkeit bei der Planung von Auslandseinsätzen, fordert Winrich Kühne, Direktor des 2002 gegründeten Berliner Zentrums für Internationale Friedenseinsätze, in einem Interview der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe). "Die Politik sollte davon ausgehen, dass Friedenseinsätze in mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|