Rheinische Post: Nordkorea als Vorbild für Iran?
Geschrieben am 13-02-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Die Bereitschaft Nordkoreas zur atomaren Abrüstung weckt Hoffnung auf eine Begrenzung nuklearer Bedrohungen. Die Tatsache, dass dieser Fortschritt mit diplomatischen Mitteln erreicht wurde, gibt vor allem den Europäern Recht, die auch im Atomstreit mit dem Iran auf diese friedliche Karte setzen. Iran steht nun unter einem enormen politischen Druck, will es sich nicht als stur und uneinsichtig brandmarken. Niemand auf der Welt bestreitet dem Iran das Recht auf die zivile Nutzung von Atomenergie. Doch dies darf nicht dazu führen, dass sich andere durch mangelnde Transparenz der iranischen Atompolitik bedroht fühlen. Teheran hat angekündigt, innerhalb von drei Wochen den Atomstreit diplomatisch beilegen zu wollen: Die Welt wartet. Ist dies wirklich ernst gemeint und nicht taktisches Spiel, ist der Globus in der Tat sicherer geworden. Nordkorea, das nachweislich über diese Waffe aus dem Arsenal des Teufels verfügt, wird durch seinen Schritt eine nukleare Aufrüstung Asiens verhindern helfen. Iran kann dies durch eine kluge und verantwortungsvolle Politik im Nahen und Mittleren Osten tun. Zu glauben, einer iranischen Atombombe sähen Ägypten, die Saudis oder andere moslemische Staaten zu, ist naiv. Keines dieser Länder würde sich der Vorherrschaft des schiitischen Iran beugen. Eine iranische Atombombe bedroht auch den Iran.
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