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'impulse'-Interview mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: Gesetzliche Regelungen zum Klimaschutz unerlässlich

Geschrieben am 14-02-2007

Köln (ots) - Industriegesellschaften haben beim Klimaschutz
Vorbildfunktion / Atomenergie ist abgehakt / Unternehmer gehen mit
Klimaschutz besser um als ihre Verbände

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel setzt beim Umweltschutz nach
unerfüllten Versprechen der Wirtschaft nun verstärkt auf staatliche
Vorgaben. In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin 'impulse'
(Ausgabe 3/2007, EVT 15. Februar) betonte Gabriel, ihm seien zwar
"Selbstverpflichtungen allemal lieber als Gesetze. Doch der Staat
könne es sich nicht leisten, von Teilen der Industrie am Nasenring
durch die Arena geführt zu werden." Beispielhaft hierfür stehe nach
Ansicht des Ministers die europäische Automobilindustrie. "Sie haben
für 2008 deutlich sparsamere Fahrzeuge versprochen, werden das Ziel
aber wohl nicht erreichen. Deshalb müssen wir jetzt zu gesetzlichen
Regelungen greifen." Dem Vorhaben, die CO2-Emissionen in Europa bis
2020 um 20 Prozent zu senken, schreibt Gabriel eine wichtige
Signalwirkung zu. "Wir haben für Entwicklungs- und Schwellenländer
eine Vorbildfunktion. Wir müssen zeigen, dass eine emissionsarme
Industriegesellschaft hoch attraktiv ist."

Mit Blick auf die Entwicklung und den Ausbau alternativer Energien
sieht der Umweltminister große Chancen für Deutschland als künftiger
Wirtschafts- und Technologiestandort in diesem Bereich. "Hier liegt
unsere Chance in der Globalisierung. Wenn China quasi die Werkbank
der Welt wird, Indien der Dienstleister, Russland die Zapfsäule und
Brasilien der Farmer: Dann muss Deutschland zum Ingenieur der Welt
werden", sagte er gegenüber 'impulse'. Vor diesem Hintergrund erteilt
Gabriel auch der Diskussion über eine längere Nutzung von Atomenergie
in Deutschland eine klare Absage. "Wenn wir es so machen würden,
ginge die Entwicklung alternativer Energien nicht schneller, sondern
langsamer voran. Der Druck würde schwinden, neue Techniken zu
erproben und anzuwenden."

Darüber hinaus sieht Gabriel auf Seiten der Wirtschaft eine
wachsende Erkenntnis, "dass unternehmerisches Handeln im Umweltschutz
auch wirtschaftliche Erfolge bringt." Allerdings kritisiert der
Umweltminister im 'impulse-Interview' das Verhalten auf Seiten der
Funktionäre. "Unterm Strich: Unternehmer gehen mit Klimaschutz besser
um als ihre Verbände."

Für Rückfragen:
Dirk Horstkötter, Redaktion 'impulse', Büro Berlin,
Tel. 0175/5228547, E-Mail: horstkoetter.dirk@impulse.de

Originaltext: impulse, G+J WirtschaftsPresse
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8327
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8327.rss2


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