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Große Mengen falscher Medikamente im Umlauf

Geschrieben am 20-02-2007

Hamburg (ots) - In Deutschland sind offenbar große Mengen
gefälschter Arzneimittel im Umlauf. "Es gibt Schätzungen, dass acht
bis zehn Prozent der gekauften Medikamente gefälscht sind", sagt der
Pharmaexperte Professor Harald G. Schweim von der Universität Bonn in
der Frauenzeitschrift FÜR SIE (EVT: 20. Februar). Ob Antibiotika,
Impfstoffe oder Aids-Mittel, im Prinzip werde alles gefälscht, und
vermutlich werde mit Arzneimittelfälschungen inzwischen mehr Geld
als mit dem Drogenhandel verdient, sagt Schweim. Grund dafür sei,
dass für die Kriminellen das Geschäft wegen der vergleichsweise
weichen Gesetze in den meisten Ländern weit weniger gefährlich sei.

Die größte Gefahr stellt der Kauf über das Internet dar, wo viele
unseriöse Anbieter vor allem Lifestyle-Medikamente wie
Schlankheitspillen, Potenzmittel oder Medikamente gegen Haarausfall
offerieren. Ein Risiko lauert aber auch im Ausland. "Zum Beispiel
lassen sich Frauen aus der Türkei Antibabypillen mitbringen, weil sie
weniger kosten - eine ganz schlechte Idee", warnt Schweim.

Wie riskant der Online-Kauf von so genannter Fake-Ware ist, zeigen
zwei aktuelle Untersuchungen aus Frankfurt und London: Deren
Schätzungen besagen, dass es sich bei 30 bis 50 Prozent des via
Internet vertriebenen Potenzmittels "Viagra" um Fälschungen handelt.
Allein 2004 wurden weltweit zehn Millionen gefälschte
`Viagra`-Tabletten beschlagnahmt, wie Franziska Theobald vom
Pharmakonzern Pfizer bestätigt.

In den Fake-Medikamenten kann alles stecken, harmlose Substanzen
ebenso wie der echte Wirkstoff in anderer Dosierung oder ein
ähnlicher Stoff. Letzteres ist besonders gefährlich, denn die
Nebenwirkungen solcher Substanzen sind nicht erforscht. Auch bei
falscher Dosierung besteht ein hohes Gesundheitsrisiko.

Oft machen sich die Fälscher nicht einmal die Mühe, Packungen zu
kopieren und versenden per Postpaket nur Tüten mit losen Tabletten.
Im Verdachtsfall wird das Paket vom Zoll geöffnet, denn
Privatpersonen dürfen grundsätzlich keine Medikamente aus
Nicht-EU-Ländern einführen. Wenn der Zoll dies bemerkt, wird die Ware
beschlagnahmt.

Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.

Rückfragen bitte an:
Kerstin Bode
Redaktion FÜR SIE
Ressortleitung Report
Tel.: 040/2717-3517
Fax: 040/2717-2090
E-Mail: kerstin.bode@fuer-sie.de

Originaltext: FÜR SIE
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6558
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6558.rss2

Pressekontakt:
Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 040/2717-2493
Fax: 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de


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