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Börsen-Zeitung: VW macht das Rennen, Kommentar von Peter Olsen zum vorläufigen Jahresergebnis von Volkswagen

Geschrieben am 20-02-2007

Frankfurt (ots) - Es muss bitter für das erfolgsverwöhnte
Management des Autobauers BMW sein, wenn es sich die Kursentwicklung
des Wettbewerbers VW anschaut. Nach wie vor sind die Umsatzrenditen
der Münchner deutlich höher als die des von Wolfsburg aus gesteuerten
Konzerns. Aber der Einstieg von Porsche und die Aussicht auf eine
nachhaltige Restrukturierungsdividende von der bislang
ertragsschwachen Marke VW machen die Volkswagen-Aktie für die
Investoren attraktiv.

Mittlerweile wird der VW-Konzern samt seiner Marken VW, Audi,
Skoda und Seat mit 33 Mrd. Euro wieder deutlich höher als der
Münchner Premiumanbieter bewertet. Die Analysehäuser zeigen sich hin-
und hergerissen, die Schwelle von 100 Euro je VW-Stammaktie scheint
keine unüberwindliche Hürde mehr. Wenn es richtig war, dass allein
Audi für 90% des gesamten VW-Konzernwertes stand, was sollte daran
falsch sein, dass der Wolfsburger Konzern mit einer rentabler
werdenden Kernmarke noch werthaltiger ist?

Und aus Wolfsburg wird diese fast schon überbordende Euphorie der
Investoren durchaus noch gefüttert. Trat der vorherige Entscheider
Bernd Pischetsrieder mit seinem nachgeschärften
Effizienzsteigerungsprogramm "ForMotion" auf die Stimmungsbremse. Und
spielte der als VW-Sanierer geholte Wolfgang Bernhard mit der
Ankündigung einer Durstrecke bis 2008 mangels neuer Modelle
Kassandra, so hat sich der Wind unter der neuen Führung von Martin
Winterkorn und dem Wiedererstarken des Aufsichtsratsvorsitzenden
Ferdinand Piëch komplett gedreht.

Kostendisziplin ja, aber mit dem Ziel, den anerkannt weltbesten
Autokonzern Toyota zu überholen, ist Wolfsburg wieder auf Attacke
eingestellt. Und dieses Jahr werden nicht weniger Autos, wie von
Bernhard suggeriert und von vielen professionellen Beobachtern
erwartet, an Kunden ausgeliefert, sondern nochmals mehr als zuletzt.

Das alles kommt intern gut an - weshalb sich Piëch wohl auch der
Unterstützung von Betriebsrat und IG Metall bei seiner verstärkten
Einflussnahme sicher sein kann -, macht aber auch extern bei den
Investoren Eindruck. Ein Tagesgewinn von 8% ist für ein
Dax-Schwergewicht wie VW nicht von Pappe. Bei VW hat man die Latte
höher gelegt, jetzt muss geliefert werden - möglichst immer ein
bisschen mehr als erwartet.

(Börsen-Zeitung, 21.2.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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