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Studie: Web 2.0 - Wer den eigenen Kunden nicht in die Wertschöpfung integriert, verliert ihn

Geschrieben am 22-02-2007

Frankfurt (ots) - 22. Februar 2007 - Verlage, die ihre Nutzer
nicht in den Erstellungs-, Einordnungs- und Bewertungsprozess
digitaler Angebote einbinden, verlieren nicht nur an Attraktivität
(in den Augen der User), sondern perspektivisch auch an Reichweite
und Relevanz in der Community. Das ist eines der Ergebnisse einer
Studie ("Grid Media - Überlebensstrategien für Publisher im digitalen
Zeitalter") des Frankfurter Media Consulting-Unternehmens Timelabs.

Viele Verlage haben, so die Studie, die Wirkungsmechanismen und
Zusammenhänge einschlägiger, unter dem "Buzzword" Web 2.0
versammelter Entwicklungen noch nicht (richtig) verstanden und einen
eher fahrlässigen Blick auf das Geschehen entwickelt. "Blogger sind
bloß Selbstdarsteller" oder "... produzieren Infomüll" seien, so
Timelabs, symptomatische Haltungen gegenüber nutzergenerierten
Inhalten.

Die Studie beschreibt das Web 2.0 als komplexes Gelände mit
gravierenden Auswirkungen auf die Wertschöpfung etablierter
Medienunternehmen. Denn längst haben sich nach diesen Angaben
leistungsfähige Web 2.0-Softwarelösungen für die Erstellung (Wikis,
Foto-/Video-Plattformen, Multimedia Blogs ...), Einordnung (Free
Tagging, Location Tagging ...) und Bewertung (Ratings, Reviews, Peer
Clustering ...) von Inhalten etabliert. Damit sei es immer einfacher,
größere Teile ursprünglich redaktioneller Aufgaben auf der
Anwenderebene abzubilden.

Hinzu komme, dass Verlage gerne übersehen, dass ein wachsender
Teil der Internet-Population das Netz zunächst als
"Kommunikationsplattform" - und erst dann als Übertragungsweg für
traditionelle Medienformate versteht.

Timelabs zufolge fehlinterpretierten viele Verlage Blogs und
ähnliche Erscheinungen als einen Raum, den sie selber inszenieren
(z.B. durch angestellte Blogger), kontrollieren (bis hin zur Zensur)
und/oder steuern (z.B. durch redaktionelle Auswahl) können. Das sei
aber genau das Gegenteil dessen, was User erwarten und von Web
2.0-Playern gewohnt seien.

Die Studie empfiehlt den Verlagen darüber hinaus, für den
anstehenden Paradigmenwechsel hin zur "Customer Integration" ihre
Prozesse zu überdenken. An die Stelle des gewohnten "linearen
Publishing" trete eine zunehmende Interaktion, in der Redaktion und
Nutzer Inhalte bi-direktional "erarbeiten". Im Zuge dieses Umsturzes
müsse sich der Verlag "neu erfinden". Es gelte, sich künftig mit
Community-Dienstleistungen zu profilieren, die, weil weder im
Verständnis noch in den Kompetenzen verankert, auch in den Prozessen
heute nur unzureichend hinterlegt seien.

"Einige wenige Medienunternehmen haben die Zeichen der Zeit
erkannt und sich an führenden Web 2.0-Unternehmen beteiligt, z.B.
Holtzbrinck bei StudiVZ oder ProSiebenSat1 bei MyVideo. Das erscheint
mir als durchaus valide Option, sich den Weg zu den
Online-Communities zu erschließen. Doch die strategisch gesündere -
wenn auch unbequemere - Variante besteht in der Einbindung der Nutzer
in die eigene Wertschöpfung", sagt Marc Ziegler, Geschäftsführer bei
Timelabs und Mit-Autor der Studie.

"Das eigentliche Problem liegt im Selbstverständnis der
Redaktionen, die sich heute als Gatekeeper und Filter für den
Informationsraum ihrer Zielgruppen verstehen", ergänzt Isaac van
Deelen, ebenfalls Timelabs-Geschäftsführer und Mit-Autor. "In Zukunft
werden sie aber allenfalls zum Mediator, bestenfalls zum
komplementierenden Ratgeber, während Inhalte und vor allem die
Bewertung (z.B. über Ratings) zunehmend von den "Prosumenten" selbst
abgebildet werden."

Die Studie "Grid Media - Überlebensstrategien für Publisher im
digitalen Zeitalter" wird Anfang März 2007 erscheinen und ist dann
unter www.timelabs.de zu erwerben.

Die Timelabs Management Consulting GmbH hat sich zum Ziel gesetzt,
aufkommende ökonomische und technologische Entwicklungen der
TIME-Branche (Telekommunikation, IT, Media, Entertainment) zum
frühestmöglichen Zeitpunkt zu identifizieren. Wo die Entwicklungen
nachhaltig sind, berät Timelabs die Unternehmen mit Konzepten und
konkreten Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung. 1999 als
Denkfabrik der damaligen "Diebold Management- und
Technologieberatung" gegründet, hat Timelabs seinen Hauptsitz heute
in Frankfurt am Main. Aktuell stellt das Unternehmen seine Studie
"Grid Media - Überlebensstrategien für Publisher im digitalen
Zeitalter" vor.

Weitere Informationen: Timelabs Management Consulting GmbH,
Konrad-Adenauer-Str.17,
D- 60313 Frankfurt, Tel.: 069/920 20 30 oder 089/59 08 20 61 (Office
München), E-Mail: office@timelabs.de, Website: www.timelabs.de

Presse-Agentur: Team Andreas Dripke GmbH, Tel. 0611/97 31 50,
E-Mail: team@dripke.de

Originaltext: timelabs Management Consulting GmbH
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65131
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65131.rss2


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