AIDS Action Europe ruft auf: EU-Resolutionen endlich mit Leben füllen
Geschrieben am 23-02-2007 |
Bonn (ots) - "Wenn wir bei der Bekämpfung von AIDS effektiver sein wollen, müssen die Länder die Nichtregierungsorganisationen stärker in ihre Arbeit miteinbe-ziehen," stellt Ton Coenen, Vorstandsmitglied des europäischen AIDS-Hilfsnetzwerks AIDS Action Europe, fest. In rund zwei Wochen werden über 40 Regierungen - der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und ihrer Nachbarstaaten mit einem Schwerpunkt auf Mittel- und Osteuropa - an der Konferenz der EU-Gesundheitsminister "Partnerschaft und Verantwortung - gemeinsam gegen HIV/AIDS" (12./13. März 2007) in Bremen teilnehmen, die im Rahmen der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft organisiert wird. Die Veranstaltung baut auf den Ergebnissen der vorangegangen EU-Konferenzen zum Thema HIV/AIDS in Dublin und Vilnius auf.
Der Vorstand von AIDS Action Europe trifft sich heute in Bonn. AIDS Action Europe ist ein europäisches Netzwerk, dem mittlerweile 178 verschiedene AIDS-Hilfe-Organisationen aus 49 Ländern angehören. Das Netzwerk setzt sich für die Stärkung der Arbeit der einzelnen AIDS-Hilfe-Organisationen durch Wissenstransfer und die Erzielung von Synergie-effekten zwischen den Nichtregierungsorganisationen ein. Vor dem Hintergrund, dass Europa sich einer weiterhin ausbreitenden HIV-Epidemie gegenüber sieht, ist dies dringend erforderlich. In Osteuropa und Zentralasien leben mehr als 1,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Ein Drittel der HIV-Neuinfektionen in der Region betrifft Menschen in der Altersgruppe 15-24 Jahre. Der Großteil der Betroffenen infizierte sich beim unsterilen intravenösen Drogengebrauch. Nur 13 % der Menschen mit HIV und AIDS haben in dieser Region Zugang zu medikamentöser Behandlung (WHO/UNAIDS, 2006), es gibt nur wenige Ansätze der Informations- und Präventionsarbeit und kaum Maßnahmen zur Verringerung von Diskrimi-nierung und Stigmatisierung. In Westeuropa verbreitet sich - im trans-nationalen Vergleich auf niedrigerem Niveau als in Osteuropa, wo weltweit die mit am stärksten zu verzeichnenden Steigerungsraten auszumachen sind. Die Epidemie breitet sich vor allem unter Männern, die mit Männern Sex haben, Sexarbeiterinnen, MigrantInnen und ethnischen Minderheiten sehr schnell aus. Nach Schätzungen ist ein steigender Anteil der HIV-Infektionen auf ungeschützten Geschlechtsverkehr zurückzuführen. Aus diesem Grund sind auch Frauen in wachsendem Maße von HIV-Infektionen betroffen. Die europäischen Mitgliedsstaaten haben vereinbart, bis zum Jahr 2010 allen Betroffenen Zugang zu Prävention, Medikation und Pflege zu schaffen. Aber die meisten dieser Länder haben ihre national gesetzten Ziele bis heute nicht annähernd erreicht.
In Europa waren Nichtregierungsorganisationen seit Mitte der 80er Jahre die treibende Kraft im Kampf gegen die AIDS-Epidemie. Enge Zusammen-arbeit zwischen Hilfsorganisationen, unter Einbeziehung von HIV-Betroffenen ebenso wie Mitgliedern der besonders gefährdeten Bevölke-rungsgruppen und der Regierungen, erwies sich in verschiedenen Ländern als sehr effektiv. Diese Zusammenarbeit sollte in vielen weiteren Ländern entwickelt werden, um ein Höchstmaß an Wirksamkeit zu erreichen.
In Europa konzentriert sich die Epidemie vor allem auf bestimmte Bevölkerungsgruppen: Drogenkonsumenten, homosexuelle Männer, MigrantInnen und Sexarbeiterinnen. Dort sind diese Gruppen Diskriminie-rung und Verletzungen ihrer Menschenrechte ausgesetzt. Als Folge daraus erhalten sie schwerer Zugang zu Vorbeugungs- und Behandlungs-maßnahme. Deshalb müssen Schutz und Achtung der Menschenrechte in allen Ländern im Zentrum der Strategien gegen HIV stehen.
AIDS Action Europe fordert eine starke politische Führung in den einzelnen Ländern sowie auf europäischer Ebene. Zur Konferenz in Bremen im März erwarten wir von Bundeskanzlerin Angela Merkel und von allen europäischen Regierungen:
- festzuhalten am Ziel des universellen Zugangs zu umfassender Vorbeugung, Behandlung, Versorgung und Unterstützung. - die Mittel zur Verfügung zu stellen, um diese Ziele zu erreichen und die Nichtregierungsorganisationen zu unterstützen. - die Betroffenen ebenso wie die Zivilgesellschaft mit einzubeziehen in die Festlegung und Umsetzung der Ziele im Kampf gegen HIV/AIDS. - die Menschenrechte aller von der Krankheit Betroffenen zu respektieren und zu schützen.
Note: To obtain more information on this press release you can contact AIDS Action Europe at www.aidsactioneurope.org, telephone +31-20-62 62 669, e-mail westernoffice@aidsactioneurope.org
Originaltext: Deutsche AIDS-Stiftung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42803 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42803.rss2
Pressekontakt: Informationen zur Deutschen AIDS-Stiftung: Dr. Volker Mertens Öffentlichkeitsarbeit Markt 26 53111 Bonn Telefon 0228-6046931 Fax 0228-6046999 E-mail: Volker-Mertens@AIDS-Stiftung.de
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