Mitteldeutsche Zeitung: Teilungsgeschichte als gemeinsame Geschichte der Deutschen ansehen / Interview mit dem Bürgerrechtler und CDU-Politiker Rainer Eppelmann
Geschrieben am 23-02-2007 |
Halle (ots) - Der DDR-Bürgerrechtler und langjährige Bundestagsabgeordnete Rainer Eppelmann (CDU) hat zu einer gesamtdeutschen Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte aufgerufen: "Ich halte es für sehr wichtig, dass dieses Erbe allen Deutschen gehört, nicht nur denen, die Bürger der DDR waren", sagte Eppelmann der in Halle (Saale) erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Wenn wir die innere Einheit wollen", so der Vorsitzende der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, "dann hat das nicht nur mit vergleichbaren Löhnen und Renten zu tun, sondern wir müssen auch die Teilungsgeschichte als unsere gemeinsame Geschichte ansehen". Eppelmann, der als Wehrdienstverweigerer in DDR-Haft war und zu den bekanntesten Oppositionellen des Landes gehörte, verwahrt sich gegen Überlegungen, die Gleichheit der breiten Masse in der DDR sei die gerechtere Lösung gewesen. Vielmehr sei es ja so gewesen, dass in der DDR "diejenigen, die es ruhig angehen ließen, genau so viel bekommen haben wie der, der sich zerrissen hat." Dies, so Eppelmann weiter, "war nicht Gerechtigkeit, sondern Gleichmacherei."
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