BDI-Präsident Thumann zur CO2-Verringerung im Verkehr: Gemeinsames Handeln von Politik, Industrie und Verbraucher notwendig
Geschrieben am 25-02-2007 |
Berlin (ots) - "Die Begrenzung der Erderwärmung ist für mich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Gebot für mehr Effizienz gilt im Straßenverkehr ebenso wie in der Energiewirtschaft, im Industrie- und Dienstleistungsgewerbe, in den privaten Haushalten, in der Landwirtschaft und beim Gebäudebestand. Unsere Automobilunternehmen verfügen schon heute über die umweltschonendsten Technologien. Und auch künftig werden sie mit Spitzentechnologie unser mobiles Leben kraftstoffsparender machen", sagte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann mit Blick auf die aktuelle Debatte.
Der Beitrag der Industrie sei aber nur ein Aspekt, so Thumann. "Die von einigen Politikern vorgetragenen Schuldzuweisungen sind unsachlich und nicht zu akzeptieren. Da geht es oft nur um die Schlagzeile, aber nicht um Fakten. Die Politik sollte sich selbstkritisch ihren unerledigten Hausaufgaben stellen. Obwohl seit 1999 die CO2 Emissionen im Verkehr kontinuierlich sinken, könnte die Bilanz besser ausfallen, wenn auch die Politik endlich in bisher vernachlässigten Bereichen handeln würde."
Der BDI schlägt folgendes vor: 1. CO2-basierte Kfz-Steuer: Seit Jahren ist die aufkommensneutrale Umstellung der Kfz-Steuer von Hubraum auf CO2 ein von der Industrie empfohlener Anreiz zur Anschaffung klimaschonender Fahrzeuge. Die Politik hat Zeit gehabt, dieses Instrument längst umzusetzen.
2. Sozialverträgliche Mobilitätskosten: Ein erheblicher Beitrag für klimaschonende Mobilität ist die Bestandserneuerung des deutschen Kraftwagenparks insgesamt. Ältere Pkw verbrauchen 1-2 Liter mehr Kraftstoff als Neuwagen. Voraussetzungen für eine solche Strukturänderung sind allerdings "sozialverträgliche Mobilitätskosten", so wie es die Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag versprochen hat. Die Politik tut zu wenig, um diesem Anspruch gerecht zu werden.
3. Infrastruktur: Millionen Tonnen CO2 könnten eingespart werden, wenn die Infrastruktur in Deutschland endlich auf Vordermann gebracht würde. In Staus und stockendem Verkehr wird bis zu dreimal so viel Kraftstoff benötigt als im fließenden Verkehr. Reibungslose Transportabläufe kann es nur geben, wenn endlich die Straßen in Deutschland von Engpässen befreit werden. Seit Jahren klafft hier eine Finanzierungslücke von mindestens 2,5 Milliarden EUR. Die Politik ist am Zug. Seit Einführung der Lkw-Maut wäre das Geld da. Die Politik muss hier ihre Prioritäten neu setzen.
4. Umwelttechnologie und Premiumfahrzeuge: Innovative Technologien für mehr Umweltschutz finden ihren Einstieg häufig über Premiumprodukte. Auf diesen Bereich entfällt ein großer Teil der jährlich rund 16 Milliarden EUR Forschungsausgaben der Automobilindustrie. Nicht zuletzt haben die aus deutscher Produktion stammenden Premiumfahrzeuge deshalb auch die größten Verbesserungen in puncto Kraftstoffverbrauch und Effizienz er-zielt. Die Politik sollte die Schrittmacherfunktion unserer Automobiltechnik nicht ausbremsen.
5. Telematik und Fahrerschulung: Zu dem integrierten Ansatz wie die Politik den Klimaschutz im Verkehr fördern will, gehören auch eine verbesserte Verkehrslenkung und die Anleitung für ein optimales individuelles Fahrverhalten. Auch hier kann die Politik noch einiges beitragen.
Thumann appellierte für eine Versachlichung der Diskussion. "Gerade weil das Klima wärmer wird, müssen wir einen kühlen Kopf bewahren. Erfolgreicher Klimaschutz gelingt nur auf Basis der wirtschaftlichen Stärke. Vor diesem Hintergrund sollten wir die Kräfte bündeln und gemeinsam nach konstruktiven Lösungen suchen."
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