MdB Norman Paech: Bundesregierung muss USA zu direkten Gesprächen mit dem Iran drängen
Geschrieben am 30-03-2006 |
Berlin (ots) - Zum Treffen der Außenminister der ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sowie Deutschlands zum Konflikt um das iranische Atomprogramm in Berlin, erklärt der außenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Norman Paech:
Es ist ein kleines Zeichen der Hoffnung, dass sich die Regierungen der USA, Frankreichs und Großbritanniens im UN-Sicherheitsrat mit ihrem gefährlichen Konfrontationskurs gegenüber dem Iran zumindest vorerst nicht durchsetzen konnten. In der Erklärung des Präsidenten des UN-Sicherheitsrats wird dem Iran nicht mit Sanktionen gedroht. Dennoch kann die Situation sehr bald wieder eskalieren.
Die Bundesregierung muss deshalb den zunächst auf 30 Tage begrenzten Spielraum nutzen, um sich in der Frage des iranischen Atomprogramms neu zu positionieren. Die Forderung, wonach Iran die Urananreicherung dauerhaft und vollständig aufgeben muss, ist für den Iran offenbar nicht akzeptabel und wird auch nicht in der Erklärung des Sicherheitsrates wiederholt.
Alternativen liegen längst vor. Die renommierte International Crisis Group (ICG) hat vorgeschlagen, der Iran solle die Urananreicherung nur für wenige Jahre aussetzen, um sie nach Klärung aller offenen Fragen mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA im begrenzten Umfang und unter strengen Kontrollen aufzunehmen.
Nachdem die Bundesregierung dieses Konzept Ende Februar auf Anfrage im Bundestag noch zurückwiesen hatte, äußerte Staatsminister Gernot Erler (SPD) Sympathie für den Vorschlag der Brüsseler Experten der Crisis Group. Es ist dringend erforderlich, dass die Bundesregierung sich diesen Vorschlag umgehend zu Eigen macht und gegenüber den EU-Partnern und den USA offensiv vertritt.
Die Verhandlungen mit dem Iran sind solange zum Scheitern verurteilt, wie sich die US-Regierung weigert, direkt mit dem Iran zu sprechen. DIE LINKE. hat bereits am 17. Februar ein Konzept direkter Verhandlungen vorgestellt. Unter militärischer Bedrohung lässt sich schlecht verhandeln. Ohne Sicherheitsgarantien der US-Regierung wird der Iran deshalb immer versuchen, die Fähigkeit zum Bau von Atomwaffen zu erlangen.
Direkte Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran sollten in den Rahmen einer vom UN-Sicherheitsrat einberufenen umfassenden Friedenskonferenz eingebettet werden. Dabei müssen der Iran und alle anderen Staaten der Region das Existenzrecht Israels eindeutig anerkennen, die Palästinenser einen wirtschaftlich überlebensfähigen Staat in klar definierten Grenzen erhalten und Wege zu einer atomwaffenfreien Zone geebnet werden.
Ich sehe es als einen Erfolg der Fraktion DIE LINKE, dass der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU), nun ebenfalls für direkte Gespräche der USA mit dem Iran und eine Einbettung in eine umfassende Nahost-Konferenz eintritt. Es ist zu hoffen, dass dies bald auch die Position der Bundesregierung wird.
Originaltext: Die Linke.PDS Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2
DIE LINKE. Fraktion im Bundestag Hendrik Thalheim Tel.: 030/22752800 Mobil: 0172/3914261 Mail: pressesprecher@linksfraktion.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
5631
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: FDP-Generalsekretär Niebel: Oettinger will Preis hochtreiben - "Grüne lassen sich instrumentalisieren" Stuttgart (ots) - FDP-Generalsekretär Dirk Niebel unterstellt Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU), durch die Gespräche mit den Grünen den Preis für die Koalitionsverhandlungen mit der FDP hochtreiben zu wollen. Den Stuttgarter Nachrichten (Freitag) sagte der Heidelberger Abgeordnete: "Es ist bemerkenswert, wie sich die Grünen hier instrumentalisieren lassen. Herr Oettinger versucht, bei den Verhandlungen mit uns den Preis hochzutreiben." Das sehe er, Niebel, aber gelassen. Er gehe davon aus, dass die Gespräche mehr...
- Der Tagesspiegel: Ex-Präsident des Bundesarbeitsgerichts Dieterich hält französische Pläne zum Kündigungsschutz für bedenklich Berlin (ots) - Thomas Dieterich, der frühere Präsident des Bundesarbeitsgerichts, hält die Pläne der französischen Regierung, den Kündigungsschutz für jüngere Arbeitnehmer einzuschränken, für bedenklich. "Allein das Alter darf nicht Anknüpfungspunkt für Differenzierung sein", sagte er dem Tagesspiegel (Freitagausgabe). "Ich habe starke Zweifel daran, dass eine solche Regelung mit europäischem Gemeinschaftsrecht vereinbar ist." Der Ex-Verfassungsrichter verweist darauf, dass der Europäische Gerichtshof (EuGH) kürzlich in einem Urteil mehr...
- Rheinische Post: DIW-Präsident Zimmermann: Kündigungsschutz unverändert lassen Düsseldorf (ots) - Im Streit um die Lockerung des Kündigungsschutzes rät der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, von einer Neuregelung ab. "Was die Bundesregierung im Koalitionsvertrag beschlossen hat, ist keine Flexibilisierung, sondern eine Verengung des Kündigungsschutzes. Es ist daher besser, bei der bestehenden Regelung zu bleiben", sagte Zimmermann der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Der Kündigungsschutz sei "sicher nicht die wichtigste Baustelle der Reformagenda", so Zimmermann mehr...
- Westfälische Rundschau: Die Westfälische Rundschau, Dortmund, berichtet in ihrer Ausgabe am Freitag, 31.03.2006: Dortmund (ots) - Dortmund. Die SPD-Fraktionschefin im nordrhein-westfälischen Landtag, Hannelore Kraft, fordert einen Kurswechsel bei der Aufbauhilfe für die ostdeutschen Bundesländer. "Ich sehe nicht ein, warum eine Stadt wie Dresden, die ohne Schulden da steht, noch Geld aus der Aufbauhilfe bekommen muss", sagte Kraft in einem Interview mit der in Dortmund erscheinenden Westfälischen Rundschau (Freitagausgabe) "Was spricht dagegen, Städte im Osten, denen es inzwischen besser geht, zu Einzahlern in die Solidarkasse zu machen?", meinte mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert zur Iran-Konferenz in Berlin: Frankfurt/Oder (ots) - ... die eigentlich spannende Frage ist: Was passiert, wenn Iran die Frist verstreichen lässt? Aus Teheran kam gestern jedenfalls kein Signal, das auf irgendeine Form des Einlenkens schließen ließ. Und das nicht ohne Grund. Russland und China lehnen Sanktionen ab. Selbst die USA wollen kein Ölembargo, weil das die Rohstoffpreise nach oben treiben würde. Die Wahrheit ist, dass es keine wirklich überzeugende Antwort auf die atomaren Ambitionen der Mullahs gibt. Jetzt hoffen alle, dass Teheran doch noch auf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|