Lausitzer Rundschau: Gesetzentwurf zum Jugendstrafvollzug Besserung nach Kassenlage
Geschrieben am 28-02-2007 |
Cottbus (ots) - Es waren wie so oft in den vergangenen Jahren wieder mal die Verfassungsrichter, die auf ein Versäumnis der Politik hingewiesen haben. Während der Strafvollzug für Erwachsene durch Gesetz geregelt ist, gelten in der Jugendhaft bisher nur Verwaltungsvorschriften. Nun müssen bis Jahresende in allen Bundesländern gesetzliche Normen für die Inhaftierung Jugendlicher und Heranwachsender her. Denn bei ihnen soll der Erziehungsgedanke klar im Vordergrund der Haftzeit stehen. Ein Gesetzentwurf von neun Bundesländern, darunter Brandenburg, zeigt deutlich, dass die Fachleute die Knackpunkte und bisherigen Defizite im Jugendstrafvollzug kennen: Nächtliche Einzelunterbringung als wichtige Gewaltprävention, bessere Entlassungsvorbereitung, mehr Kontakt zu Familien und Freunden, mehr Sport und Freizeitangebote. Und nicht zuletzt muss es mehr besondere Haftplätze für die immer größere Zahl stark verhaltensauffälliger Gefangener ohne soziale Strukturen geben. Das alles kostet Geld und schon jetzt wird deutlich, dass in einem neuen Gesetz vermutlich nur das wirklich festgezurrt werden wird, was mit wenig finanziellem Aufwand zu bewerkstelligen ist. In einigen Punkten wird es zu butterweichen "Soll"-Formulierungen kommen. Politik nach Kassenlage. Recht so, wird es an manchem Stammtisch tönen. Ein Jugendknast sei schließlich kein Schullandheim. Doch dieser Gedanke reicht gerade bis zur Stammtischkante, nicht weiter. Jeder Jungkriminelle, der eine Haftanstalt so verlässt, wie er sie betreten hat, wird durch weitere Straftaten, Prozesse und Inhaftierungen erst richtig teuer. In Resozialisierung junger Strafgefangener investiertes Geld ist gut angelegt.
Originaltext: Lausitzer Rundschau Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Lausitzer Rundschau Telefon: 0355/481231 Fax: 0355/481247 lr@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
56682
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Die Job-Misere der Telekom - Von MARTIN KESSLER Düsseldorf (ots) - Der Telekom-Konzern leidet unter seiner starren Struktur. Die Wettbewerber mit ihren flexiblen Arbeitsverhältnissen und geringeren Kosten sind viel wendiger als der rosa Riese und jagen ihm Quartal für Quartal rund eine halbe Million Kunden ab. Das Organisationsproblem ist lange erkannt, aber Abhilfe konnte bislang keiner der Konzernchefs schaffen. So steckt das Unternehmen im Service-Sumpf fest - und das auch noch zu extrem hohen Kosten. So hart es für die Beschäftigten im Einzelfall ist: An der neuen Struktur kommt mehr...
- Rheinische Post: Rauchen verboten - Von EVA QUADBECK Düsseldorf (ots) - Und sie bewegt sich doch, die große Koalition. Vor anderthalb Jahren wäre es noch undenkbar gewesen, dass die Regierung einen Nichtraucherschutz durchsetzt. Kurz nach dem Start von Schwarz-Rot zierte sich sogar die Drogenbeauftragte, das Wort "Rauchverbot" öffentlich in den Mund zu nehmen. Dann schoss die Regierung peinlich, peinlich übers Ziel hinaus und einigte sich auf ein Rauchverbot, das auch für Gaststätten gelten sollte, obwohl dafür die Länder zuständig sind. Doch offenbar war damit der Knoten geplatzt. mehr...
- Rheinische Post: Deutsche Lasten - Von ALEXANDER VON GERSDORFF Düsseldorf (ots) - Die Belastung in Deutschland mit Steuern und Abgaben ist grotesk hoch. Nur Belgien kann der aktuellen Studie der Industrieländer-Organisation OECD zufolge noch mit uns mithalten - im negativen Sinne. Der Grund liegt im deutschen Sozialstaat. Er hilft den Bedürftigen - Arbeitslosen, Armen, Alten, Alleinerziehenden. Das ist gut so. Nur tut er das in allen anderen Ländern zu niedrigeren Kosten für die Allgemeinheit - mit gleich guten oder sogar besseren Ergebnissen. Den Schaden aus der hohen Abgabenlast haben alle Bürger. mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Finanzen Prüfer kritisieren Finanzministerium - Abfindung zu hoch? Halle (ots) - Der Landesrechnungshof wirft dem Landesfinanzministerium vor, an den ehemaligen Chef der Landes-Immobiliengesellschaft Limsa, Hans-Erich Gerst, eine viel zu hohe Abfindung gezahlt zu haben. Das geht aus einem noch nicht veröffentlichten Entwurf eines Prüfberichts hervor, wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung schreibt (Donnerstagausgabe). Demnach zahlte das Finanzministerium 35000 Euro zu viel - fast viermal mehr als üblich, so die Prüfer. Gerst soll insgesamt 48000 Euro vom Finanzministerium erhalten haben. mehr...
- Bundesarbeitsminister Müntefering hält an der Rente mit 67 fest Presseinformation zur 8. Handelsblatt Jahrestagung Betriebliche Altersversorgung (19. bis 21. März 2007, Berlin) Düsseldorf (ots) - Berlin/Düsseldorf, März 2007. Während die Gewerkschaften gegen die geplante Anhebung des Renteneinstiegsalters auf 67 Jahre protestieren, bekräftigt Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD) den Willen der Regierung, die Pläne Mitte März umzusetzen. Er betont: "Zur Wahrheit gehört, dass im Jahr 1970 auf einen Rentner acht Beschäftigte kamen, heute auf einen Rentner 3,8 Beschäftigte kommen und es 2030 1,9 Beschäftigte sein werden". Auf der diesjährigen 8. Handelsblatt Jahrestagung "Betriebliche Altersversorgung" (19. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|