Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zur Sicherheit bei der Fußball-WM: Eine Gratwanderung
Geschrieben am 30-03-2006 |
Cottbus (ots) - Lückenlose Sicherheit gibt es nicht. Auch nicht bei der Fußball-WM. Was die Politik derzeit versucht, ist eine heikle Gratwanderung: Sie muss für so viel Schutz wie möglich bei dem bevorstehenden Großereignis sorgen, darf aber dadurch die fußballerische Begeisterung der Fans, die Gastfreundschaft eines hoffentlich weltoffenen Landes nicht im Keim ersticken. Eine Herkulesaufgabe, bei der jede Menge Fingerspitzengefühl gefragt ist. Eines muss man Wolfgang Schäuble lassen: Auch er spielt wie sein Vorgänger Otto Schily meisterlich auf der Klaviatur der Abschreckung. Das ist gut so. Der Innenminister würde seine Arbeit schlecht machen, wenn er den Menschen nicht die Gewissheit vermitteln könnte, das alles für die Sicherheit während der WM getan wird. Und es ist seine Pflicht, potenziellen Gewalttätern vorab mögliche Konsequenzen aufzuzeigen. Prävention nennt man das. Für Schily war es der Anti-Terrorkampf, für Schäuble ist es nun die WM - duchaus auch ein Mittel zum Zweck. Ein Vehikel für die Umsetzung lang gehegter, sicherheitspolitischer Wünsche. Die Debatte um den Einsatz der Bundeswehr im Innern hat dies bewiesen. Klar doch, niemand will sich nachsagen lassen, nicht alles Menschenmögliche zum Schutz dieses Ereignisses und seiner Besucher getan zu haben. Schon gar nicht Schäuble. Doch die Politik neigt leider zur Überreaktion - also ist Vorsicht geboten.
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