Regisseur Steven Soderbergh: Das Kino sollte die digitalen Medien aggressiver nutzen
Geschrieben am 01-03-2007 |
Hamburg (ots) - Regisseur Steven Soderbergh plädiert in der aktuellen ZEIT dafür, Kinofilme gleichzeitig auf DVD herauszubringen: "Für mich wäre es ein klarer Sieg der Kunst, wenn sie gleichzeitig in unterschiedlichen medialen Aggregatzuständen auf die Welt kommen kann. Das Kino sollte die digitalen Medien aggressiver für sich nutzen, statt sich davon bedroht zu fühlen."
Sein Thriller "Bubble" war 2006 der erste Film, der in die Kinos kam und gleichzeitig auf DVD erschien. Der Widerstand der Kinobetreiber sei nach wie vor groß, doch "beim nächsten Film wollen wir diese Barrikade überwinden. Ich möchte einfach wissen, ob man die Konkurrenz dieser Medien aufbrechen kann".
Auf die Frage, warum er zwischen Großproduktionen und Guerillaprojekten wechsle, sagt Soderbergh, dies ergebe sich "ganz zwingend". Er brauche "diese kleineren, schnelleren, skizzenhaften Filme, um nicht zu erstarren. (...) Ich fühle mich ungefähr so wie ein Maler, der nicht immer nur riesige Fresken malen will".
Eine Großproduktion verehrt Soderbergh besonders: Den "weißen Hai" habe er neunundzwanzigmal gesehen. "Dieser Film enthält alles, was man braucht, um Kino zu machen. Er ist wie die DNA des Filmemachens (...) das Gravitationszentrum meiner Jugend."
Soderbergh spricht in der ZEIT auch über sein Regie-Vorbild Fassbinder. Ihm nachzueifern hält er für sinnlos: "Selbst wenn ich mich dazu entschließen würde, so wie er in einer Gruppe zu leben, wenn ich Kokain nehmen und nachts im Park nach sexuellen Begegnungen suchen würde, es wäre nur eine Pose. Ich kann nur seine Filme anschauen und bewundern und versuchen, etwas davon in meine Filme zu überführen. Ich bin eher wie Fassbinder ohne Drogen."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 10 vom 1. März senden wir Ihnen gerne zu.
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