SWR plant "Islamisches Wort" im Internet Intendant Voß weist Kritik zurück / "Stärkung des aufgeklärten Islam"
Geschrieben am 01-03-2007 |
Stuttgart (ots) - Der SWR plant ein "Islamisches Wort" im Internet. Damit hält SWR-Intendant Peter Voß ausdrücklich an seiner im Oktober 2006 erklärten Absicht fest, durch religiöse islamische Sendungen im SWR einen Beitrag zur Integration muslimischer Mitbürger in Deutschland zu leisten. Voß wies politische Kritik an diesem Vorhaben zurück und begrüßte ausdrücklich, dass inzwischen auch beim ZDF entsprechende Überlegungen aufgegriffen worden seien. Voß äußerte sich nach einer unternehmenspolitischen Klausur der SWR-Geschäftsleitung, bei der ein konkreter Auftrag für Gespräche mit Repräsentanten islamischer Gruppen erteilt wurde. Er bekräftigte seine Erklärung vom 25.10.2006, in der es hieß: "Das Thema Integration gehört in die Mitte des Programms - islamische Glaubenssendungen und Gremienrepräsentanz sind erforderlich."
Mit einem zunächst im Internet regelmäßig ausgestrahlten, deutschsprachigen "islamischen Wort" solle Muslimen die Möglichkeit gegeben werden, authentisch von ihrem Glauben zu berichten. Die Auswahl der muslimischen Autorinnen und Autoren dieses Glaubensbeitrags sowie die redaktionelle Verantwortung könne grundsätzlich nur beim SWR liegen. "Wir werden aber natürlich bei der Auswahl islamische Gruppen und Verbände zu Rate ziehen, mit denen wir zusammenarbeiten wollen", betonte Voß. "Bei den Gesprächen mit Islam-Vertretern werden wir natürlich klarstellen, dass bei uns keine Hassprediger und Islamisten zu Wort kommen dürfen - das wollen doch gerade auch die dialogbereiten und integrationswilligen Muslime nicht", betonte der SWR-Intendant.
Voß bezog sich dabei ausdrücklich auf Kritik aus der CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg an seinem Vorhaben. Wer unterstelle, hier werde Islamisten ein Forum gegeben, argumentiere nicht ganz auf der Höhe des Problems. "Die meisten Muslime in Deutschland wollen diesen Staat bejahen und sind nicht fundamentalistisch", so Voß. Wer dem Islamismus entgegentreten wolle, müsse gerade deshalb die Zusammenarbeit mit den Vertretern eines demokratischen und toleranten Islam suchen und seinen Beitrag zur Integration und zur Stärkung der aufgeklärten muslimischen Kräfte leisten. Das "Islamische Wort" solle sich aber nicht nur an Muslime wenden. Für Nicht-Muslime sei ebenso wichtig, authentische Informationen über den Glauben von Muslimen zu bekommen.
Der SWR-Intendant betonte weiter, laut Staatsvertrag sei der SWR nicht verpflichtet, Rubriken für muslimische Glaubenszeugnisse zur Verfügung zu stellen, zumal es bisher keine islamischen Körperschaften des öffentlichen Rechts gebe. "Wir wollen uns aber nicht auf eine rein juristische Position zurückziehen", so Voß weiter. Schon jetzt informiere der SWR in seinen Hörfunk- und Fernsehprogrammen sowie im Internet ausführlich über islamisches Leben und muslimischen Glauben. Bei dreieinhalb Millionen Muslimen in Deutschland sei es an der Zeit, ihnen - wie den Kirchen und jüdischen Gemeinden - zusätzlich die Möglichkeit zu geben, von ihrem Glauben selbst auf einer eigens dafür eingeräumten Plattform zu berichten. Diesem Ziel habe etwa auch ein Programmschwerpunkt zum Islam gedient, der vom SWR-Rundfunkrat sehr positiv aufgenommen worden war. Im Rahmen des SWR-Themenschwerpunkts "Islam - so nah, so fremd" hatte es bereits im Oktober 2006 im Wortprogramm SWR Cont.ra fünf Pilotsendungen gegeben, in denen muslimische Frauen und Männer von ihrem Glauben berichtet hatten.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ariane Pfisterer, Tel.: 0711/929-1030.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
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