Rheinische Post: Krawall-Brüder
Geschrieben am 02-03-2007 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Ein unerträglicher Gedanke: Dänemarks tolerante Hauptstadt Kopenhagen wird zur Polizeifestung. Aus dem ganzen Land werden Sicherheitskräfte zusammengezogen, um der Randale Autonomer Herr zu werden und weitere Ausschreitungen verhindern zu können. Es hat den Anschein, als ob die "Prügel-Knaben" einen Vorwand suchten, um losschlagen zu können. Sicher, ein über Jahre geduldetes Jugendzentrum soll abgerissen werden. Das mag dem einen oder anderen nicht passen, doch das rechtfertigt in keiner Weise die ausufernde Gewalt. Das Haus gehört nicht den Randalierern, es ist fremdes Eigentum. Das muss der Staat schützen, und das müssen die Autonomen respektieren. Der Respekt vor dem Besitz anderer ist europaweit auf dem Rückzug. In Frankreich fackelten unzufriedene Jugendliche hunderte Autos ab. In Deutschland werden Häuser beschmiert, Telefonhäuschen zerlegt. Bei uns und anderswo prügeln sich Fußballfans wie die Berserker. Gleichsam als Unterstützung für die dänischen Brüder im Geiste kommt es auch bei uns zu Krawallen. Dies alles ist ein Indiz dafür, dass viele Jugendliche nicht in den Gesellschaften, sondern gegen die Gesellschaften leben und deren Werte ablehnen. Das ist ein Alarmsignal.
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