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Menschen sind wichtiger als Patente - Ärzte ohne Grenzen richtet Appell an Novartis-Aktionäre

Geschrieben am 05-03-2007

Berlin / Genf, 5. März 2007 (ots) - Trotz weltweiter Proteste
zeigt sich das Pharma-Unternehmen Novartis im Rechtsstreit um das
indische Patentrecht uneinsichtig. Ärzte ohne Grenzen verurteilt das
Vorgehen von Novartis, das den Zugang von Millionen Menschen zu
erschwinglichen Medikamenten zu erschweren droht.

"Wir fordern die Aktionäre auf, während der morgigen
Aktionärsversammlung von Novartis in Basel ihre Bedenken gegenüber
dem Handeln der Pharmafirma in Indien vorzubringen", so Christophe
Fournier, internationaler Präsident von Ärzte ohne Grenzen. "In einer
Zeit, in der mehr und mehr Gesundheitsbehörden weltweit auf Generika
angewiesen sind, kann es nicht hingenommen werden, dass das Handeln
einer Firma eine der wichtigsten Quellen für erschwingliche
Medikamente bedroht."

Mehr als 350.000 Menschen haben sich einer Petition von Ärzte ohne
Grenzen gegen das Vorgehen von Novartis angeschlossen, darunter
Erzbischof Desmond Tutu, die ehemalige Schweizer Bundespräsidentin
Ruth Dreifuss, die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul und der Schriftsteller John le Carré. Darüber hinaus
protestieren weltweit Patientengruppen und
Nichtregierungsorganisationen gegen die Klage.

"Wir sind auf erschwingliche Medikamente aus Indien angewiesen und
befürchten, dass das Vorgehen von Novartis deren Verfügbarkeit in den
ärmsten Regionen der Erde beeinträchtigen wird", sagt Unni
Karunakara, medizinischer Direktor der Kampagne für Zugang zu
lebenswichtigen Medikamenten von Ärzte ohne Grenzen. "Es ist äußerst
wichtig, dass Indien den Spielraum internationaler Handelsabkommen
nutzt und als ein Modell für andere Staaten dient. Sollte Novartis
erfolgreich sein, werden diese Möglichkeiten in Indien und eventuell
anderen Staaten ausgeschlossen sein."

Heute findet am obersten Zivilgericht im indischen Chennai einer
der letzten Verhandlungstage der Klage von Novartis gegen die Sektion
3(d) des indischen Patentgesetzes statt - eine Klausel, die die
Gewährung von Patentmonopolen auf wirkliche Innovationen beschränken
soll. Das Urteil wird in einem Monat erwartet.

Die gestiegene Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von
antiretroviralen Medikamenten hat es Ärzte ohne Grenzen und anderen
Akteuren erst erlaubt, seit 2000 weltweit mit der Behandlung von
HIV/Aids-Patienten zu beginnen. Indien wird oft als die "Apotheke der
Welt" beschrieben: Indische Medikamente machen derzeit mindestens ein
Viertel aller von Ärzte ohne Grenzen eingekauften Medikamente aus und
sind das Rückgrad aller HIV/Aids-Projekte der Organisation, in denen
rund 80.000 Menschen behandelt werden. Über 80 Prozent der
HIV/Aids-Medikamente in diesen Projekten stammen aus Indien.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6684
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Weitere Informationen über neueste Entwicklungen vom heutigen
Verhandlungstag in Indien: Pressestelle, Matthias Bertsch, Tel.:
030-22 33 77 00, http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


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