Börsen-Zeitung: Im Juni sehen wir weiter, Kommentar von Jürgen Schaaf zur Zinsanhebung der EZB und den weiteren Zinserhöhungsaussichten
Geschrieben am 08-03-2007 |
Frankfurt (ots) - Die Europäische Zentralbank (EZB) bewegt sich ganz allmählich auf das Ende des laufenden Straffungszyklus zu. Nachdem sie auf der gestrigen Ratssitzung den für den Euroraum maßgeblichen Schlüsselzins um 25 Basispunkte auf jetzt 3,75% angehoben hatte, äußerte sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet so "hawkish", dass man getrost von einer weiteren Zinserhöhung ausgehen kann.
Der Wachstumsausblick der hauseigenen Volkswirte wurde ebenso nach oben revidiert wie die erwartete Inflationsentwicklung für 2008. Die Wirtschaft brummt und wächst mit Zuwachsraten oberhalb des langfristigen Trends, so dass Inflationssorgen berechtigt sind, wenn die Geldpolitik die Konjunktur weiter stimuliert. Und dies tut sie nach den Worten des EZB-Chefs immer noch, selbst nach Zinserhöhungen um insgesamt 175 Basispunkte seit Ende 2005. Diese Sorge um stabile Preise ist berechtigt trotz der niedrigen Teuerungsrate am aktuellen Rand, die zweifelsfrei durch statistische Basiseffekte nur vorübergehend im Tiefflug daherkommt und Ende des Jahres wieder anziehen wird.
Zugleich wurde Trichet in seinen einleitenden Bemerkungen auf der nach der Ratssitzung abgehaltenen Pressekonferenz um Nuancen moderater im Vergleich zu den Statements der vergangenen Monate. Die Zinsen im Euroraum seien nunmehr "moderat" und nicht mehr "niedrig", wie es bislang in der verklausulierten Botschaft Trichets hieß; die Geldpolitik ist "auf der akkommodierenden Seite" und nicht mehr wie zuvor "akkommodierend".
Die verringerte Schärfe im Ton der Formulierungen signalisiert, dass das Ende der Zinserhöhungen nicht mehr weit ist. Eine Zinspause bei 4%, also nach noch einem weiteren Schritt, ist plausibel. Aber Vorsicht vor zu schnellen Schlüssen: Je nach Datenlage wird die Notenbank noch nachlegen. Insbesondere zu Zeiten geldpolitischer Wendepunkte wird sich eine Notenbank nicht vorzeitig auf Beschlüsse festlegen, ohne die Entwicklungen von Konjunktur und Preisen genau zu studieren. Ein sinnvoller Zeitpunkt für den Sprung über die 4%-Marke wäre daher die Veröffentlichung des nächsten Wachstumsausblicks im Juni. Dann werden so viele Daten zusammengetragen sein, dass die Entscheidung für oder gegen eine Zinspause auf soliden Grund gestellt werden kann. Im Juni sehen wir dann weiter.
(Börsen-Zeitung, 9.3.2007)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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