WAZ: Doppelmord in Gladbach: Ein Skandal - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack
Geschrieben am 14-03-2007 |
Essen (ots) - Ein Mann verlässt den Gerichtssaal und erschießt wenige Minuten später Frau und Tochter. Unglaublich. Der Richter war sogar ausdrücklich auf ein Risiko hingewiesen worden. Kaum zu fassen. Der Staatsanwaltschaft wiederum kam der Haftbefehl abhanden. Ein Skandal, anders kann man es wohl nicht nennen. Wer da nun genau wieviel Schuld an der Bluttat in Mönchengladbach trägt, wird jetzt geklärt. Alles deutet auf schwere Pannen der Justizbehörden hin. Die Polizei scheint außen vor, von dort kommen sogar schwere Vorwürfe. Ob die zweite schwere Panne, nur vier Monate nach dem Foltermord im Gefängnis Siegburg, sich zu einer handfesten Justiz-Krise auswachsen wird, sollte man zu diesem Zeitpunkt nicht ausschließen. Die zuständige Ministerin lässt denn auch keinen Zweifel daran, wie ernst man in ihrem Haus den Vorfall nimmt. Die Anwältin der Opfer prüft bereits eine Klage gegen das Land NRW. Ohne die skandalösen Versäumnisse, so sagt sie, könnten ihre Mandantin und deren Tochter noch leben. Daran gibt es wohl auch kaum einen Zweifel.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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