Westdeutsche Zeitung: Unternehmenssteuerreform = von Ingo Faust
Geschrieben am 14-03-2007 |
Düsseldorf (ots) - Wann immer an der Steuerschraube gedreht wird, hagelt es Kritik. Das ist normal. Unüblich ist jedoch, dass es Kritik von allen Seiten gibt verstärkt sogar aus den eigenen Reihen. Und das nach vorausgegangenem monatelangem Tauziehen und Nachbesserungen. Was Peer Steinbrück (SPD) da am Kabinettstisch abgeliefert hat, ist gewiss auch kein Meisterwerk, höchstens ein Gesellenstück. Karriere will er erklärtermaßen damit nicht mehr machen. Aber handwerklich ordentlich sollte die Reform schon sein. Denn das zweite wichtige Reformvorhaben der Großen Koalition sollte nicht wie das erste die Gesundheitsreform Pfusch sein. Dass die Unternehmenssteuern in Deutschland im internationalen Vergleich zu hoch sind, ist allgemein bekannt. Mit einem geplanten Satz von unter 30 Prozent würden wir wenigstens im Mittelfeld liegen. Schlecht ist bei den bisherigen Plänen allerdings, dass davon vor allem Konzerne, große Mittelständler und Kleinbetriebe profitieren würden. Etwa 700x0f000 Betriebe, die dazwischen liegen, sollen keinen Vorteil von der Steuerreform haben. Diese "Mittelstandslücke" gilt es zu schließen, und zwar schnell. Zeit genug sollte sich der Bundestag dafür nehmen. Denn diese Betriebe sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Bereits die Vorgängerregierung hatte dem Mittelstand Entlastung versprochen, das Versprechen aber nicht mehr eingelöst. Die Steuerreform, an die ab 2009 eine allgemeine Abgeltungssteuer von 25 Prozent auf Kapitalerträge gekoppelt ist, stößt allerdings auch bei einigen Bevölkerungskreisen auf Unverständnis. Während den Arbeitnehmern die Pendlerpauschale gestrichen wird und das Geld für Krippenplätze fehlt, werden Unternehmen erneut mit Milliarden unterstützt, meinen sie. Das ist etwas zu kurz gedacht, denn nur gesunde Unternehmen und vor allem die, die weiter im Lande bleiben, schaffen Arbeitsplätze. Die Steuerreform, die auch mit der legalen Gewinnverschieberei der Konzerne an steuergünstigere Standorte aufräumen will, zeigt in die richtige Richtung. An der Ausgestaltung muss noch gearbeitet werden, ohne gleich wieder ein "bürokratisches Monster" zu kreieren. Aus dem Murks bei der Gesundheitsreform sollten die Politiker gelernt haben und sich Zeit lassen.
Ingo Faust Ressortleiter Wirtschaft WESTDEUTSCHE ZEITUNG Tel.: 0211/ 8382-2391 Fax: 0211/ 8382-2392 E-Mail: ingo.faust@westdeutsche-zeitung.de Internet: www.wz-newsline.de
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