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Pharmaindustrie: Mehr Transparenz soll Vertrauen der US-Verbraucher verbessern

Geschrieben am 15-03-2007

Frankfurt am Main (ots) -

- Querverweis: Grafik wird über obs versandt und ist unter
http://www.presseportal.de/grafiken abrufbar -

Verbraucher in den USA stehen der Pharmaindustrie äußerst
kritisch gegenüber / PwC-Studie: Fast die Hälfte der Konsumenten
zweifelt am medizinischen Nutzen neuer Präparate / Werbung trägt
wenig zur Verbesserung des Image bei

Es ist schwer nachvollziehbar, dass eine Branche, deren Ziel es
ist, Leben zu retten und die allgemeine Gesundheit zu erhalten, eine
so geringe Reputation hat wie die Pharmaindustrie. Diese hat aus
einer Vielzahl von Gründen in den letzten Jahren zunehmend das
Vertrauen der Patienten, Versicherungen, Ärzte und der Regulatoren
verloren. In einer aktuellen Studie für den US-Pharmamarkt stellt
PricewaterhouseCoopers (PwC) die Gründe für diesen Vertrauensverlust
dar und zeigt Möglichkeiten zur Umkehr dieses Trends auf: "Auch wenn
die Ergebnisse der US-Studie wegen der unterschiedlichen
Rahmenbedingungen nicht eins zu eins auf den deutschen und
europäischen Markt übertragbar sind, zeigen die Kernaussagen ein
grundsätzliches Problem der Pharmaindustrie auf. Es gelingt der
Branche offensichtlich nicht ausreichend, die Konsumenten vom Nutzen
der Pharmaforschung und neuer Präparate im Verhältnis zu den hiermit
verbundenen Kosten zu überzeugen", kommentiert Volker Booten, Partner
bei PwC und verantwortlich für den Bereich Chemicals & Pharma in
Deutschland.

Für die Studie Recapturing the Vision: Restoring Trust in the
Pharmaceutical Industry by Translating Expectations into Actions
befragte PwC in den USA über 500 Konsumenten und mehr als 150
Branchenexperten, darunter Ärzte, Krankenhausmanager, ehemalige
gesundheitspolitische Entscheidungsträger und Wissenschaftler.
Außerdem wurden die Antworten von 15 nach einem Zufallsverfahren
ausgewählten Managern verschiedener Pharma- und Biotech-Unternehmen
ausgewertet.

Verbraucher unterschätzen Entwicklungsaufwand für Medikamente

Das latente Misstrauen beruht zum Teil auf Informationsdefiziten.
So schätzen die meisten Verbraucher den Anteil der
Medikamentenausgaben an den Gesundheitskosten viel zu hoch ein. Knapp
64 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass 40 bis 80 Prozent des
amerikanischen Gesundheitsbudgets für Arzneimittel ausgegeben werden,
weitere elf Prozent schätzen den Budgetanteil sogar auf mehr als 80
Prozent. Tatsächlich entfielen im Jahr 2004 nur 10 Prozent der
Gesundheitsausgaben auf Medikamente gegenüber 28 Prozent im Jahr
2000.

Umgekehrt unterschätzen die befragten Verbraucher die Kosten, die
mit der Entwicklung neuer Wirkstoffe und Arzneimittel verbunden sind.
Unabhängigen Studien zufolge müssen Pharmaunternehmen im Durchschnitt
über 800 Millionen US-Dollar bis zur Zulassung eines Medikaments
ausgeben. Fast 90 Prozent der Konsumenten nannten eine niedrigere
Summe oder gaben gar keine Schätzung ab."Vielen Verbrauchern ist
offenbar nicht bewusst ist, wie viel Geld die Pharmaindustrie in
Forschungsprojekte investiert, die letztlich ohne ein vermarktbares
Ergebnis bleiben", erläutert Volker Booten.

Bedenklich ist, dass die Mehrheit der Experten am korrekten Umgang
der Pharmaindustrie mit Medikamentenstudien zweifelt. So sind über 60
Prozent der Ansicht, dass die Arzneimittelhersteller häufig negative
klinische Testergebnisse unterdrücken oder sogar manipulieren.

Bei 80 Prozent der US-Verbraucher ist das Image des Herstellers
entscheidend

Verlieren Konsumenten das Vertrauen in eine Marke, hat dies
erhebliche negative Auswirkungen. Denn für fast 80 Prozent der
befragten Verbraucher gibt das Image des Herstellers den Ausschlag
bei der Kaufentscheidung, sofern die Wahl zwischen mehreren
gleichwertigen Präparaten besteht. Demgegenüber glaubt nur einer von
drei Pharma-Managern, dass die Reputation der Marke beziehungsweise
des Herstellers beim Medikamentenkauf eine wichtige Rolle spielt.
Derzeit glauben nur 50 Prozent der Konsumenten, dass die
Überwachungsmechanismen für zugelassene Medikamente ausreichend sind.

Werbung trägt wenig zur Verbesserung des Image bei

Die verstärkten Werbeausgaben im US-Pharmamarkt tragen hingegen
kaum zu einer Imageverbesserung bei. Nur 10 Prozent der Konsumenten
fühlen sich durch die Arzneimittelwerbung sinnvoll und ausreichend
informiert. Im Gegenteil, 94 Prozent sind sogar davon überzeugt, dass
die Pharmaindustrie zu aggressiv für nicht zugelassene
Anwendungsindikationen ihrer Produkte wirbt. Überraschend ist, dass
sogar eine Mehrheit der Pharma-Manager am Informationsgehalt der
direkt auf den Konsumenten ausgerichteten Werbung zweifelt. Besonders
ausgeprägt ist die Kritik an den Werbebudgets unter den
Branchenexperten. Über 90 Prozent halten den Marketingaufwand
insgesamt für zu hoch, und über 70 Prozent sind der Ansicht, dass die
Markenhersteller zu viel Geld für die Abwehr von konkurrierenden
Generika ausgeben.

Vorbehalte von Verbrauchern durch größere Transparenz mindern

Auch wenn viele Vorbehalte der US-Konsumenten gegenüber der
Pharmaindustrie auf falschen oder unvollständigen Informationen
beruhen, darf die Branche das wachsende Misstrauen nicht einfach
ignorieren. "Die Unternehmen müssen ihre Geschäftspolitik von der
Entscheidung für die Entwicklung eines bestimmten Medikaments über
die Preisgestaltung bis hin zu Vertrieb und Marketing transparent
gestalten, um verlorenes Vertrauen zurück zu gewinnen", betont Volker
Booten. Da absehbar sei, dass auch Patienten in Deutschland für
Medikamente künftig mehr aus eigener Tasche bezahlen müssten, sollten
Hersteller hierzulande rechtzeitig Lehren aus den Erfahrungen in den
USA ziehen.

Die aktuelle Studie Recapturing the Vision: Restoring Trust in the
Pharmaceutical Industry by Translating Expectations into Actions
erhalten Sie kostenfrei als Download unter:
www.pwc.de/de/chemie-pharma. Grafiken in deutscher Sprache als
Download verfügbar auf den Presseseiten von PwC unter:
www.pwc.de/presse.

Weitere Informationen:
Volker Booten
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Chemicals & Pharma
Lise-Meitner-Straße 1
10589 Berlin
Tel.: (30) 2636- 5217
E-Mail: volker.booten@de.pwc.com

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8664
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Olof-Palme-Straße 35
60439 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 9585-1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com


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