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Der Tagesspiegel: DIW: Festhalten am Atomausstieg führt zu starkem Anstieg der Strompreise und ungesunder Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen

Geschrieben am 02-04-2006

Berlin (ots) - Die Verbraucher müssen nach Einschätzung des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) infolge des
Atomausstiegs mit einem deutlichen Anstieg der Strompreise rechnen.
Das sagte die Energieexpertin des Instituts, Professor Claudia
Kemfert, in einem Interview mit dem Tagesspiegel (Montagausgabe)
voraus: "Wenn man so schnell aus der Atomenergie aussteigt, zwingt
man die Konzerne in Kohle oder Gas zu investieren. So werden die
Strompreise stark steigen." Die DIW-Expertin kritisierte es als
Fehler, dass auf dem Energiegipfel der Bundesregierung am Montag
nicht über die Atomenergie gesprochen werden solle, obwohl der
Verzicht auf Atomkraft "schwerwiegende Konsequenzen für den
Energiemix im Jahr 2020" haben werde. "Das bedeutet, dass der Anteil
von herkömmlicher Kohle bei 50 Prozent bleibt und der von Gas auf 30
Prozent steigen muss." Im Jahr 2020 werde Deutschland in der
Konsequenz bis zu 70 Prozent seines Gasbedarfs mit Lieferungen aus
Russland abdecken müssen. "Das ist eine sehr ungesunde Abhängigkeit",
warnte Kemfert. Die DIW-Abteilungsleiterin forderte, die
Atomkraftwerke so lange am Netz zu belassen, bis der Anteil
Erneuerbarer Energien deutlich gesteigert werden könne. "Nur so
können wir zu einem ausgewogenen Energiemix kommen."

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Tagesspiegel:
Tel. (030) 7262626-00

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de


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